Die WordPress-Datenbank ist so etwas wie das Herz eures Blogs. Dort werden nämlich nicht nur die persönlichen Einstellungen eurer WordPress-Installation gesichert, auch eure Artikel sind dort hinterlegt. Kommt nun ein Besucher auf eure Seite, werden all diese Inhalte aus der Datenbank gezogen, um aus ihnen eure eigentliche Website zu generieren.
Weil die WordPress-Datenbank so wichtig ist, ist sie gleichzeitig auch wie ein rohes Ei zu behandeln. Wer dort einfach mal etwas »rumfummeln« will, kann sich schnell den Blog zerschießen und am Ende geht dann plötzlich gar nichts mehr. Für viele ist es außerdem schwer, Fehler in der Datenbank zu beheben, denn dafür sind MySQL-Befehle notwendig.
Heute möchte ich euch zeigen, wie ihr auch als Anfänger dafür sorgen könnt, dass eure WordPress-Datenbank sauber und schnell bleibt. Denn eben weil in der Datenbank so viel gesichert wird, verwaisen die Einträge auch gerne mal und es bleiben Reste zurück, beispielsweise wenn ein Plugin nicht mehr genutzt wird, seine Datenbankeinträge aber nicht ordnungsgemäß entfernt. Letzteres ist leider ziemlich oft der Fall. Also muss die Datenbank hin und wieder optimiert werden.
Einträge innerhalb der WordPress-Datenbank
Beginnen möchte ich damit, euch ein Grundverständnis der Inhalte zu vermitteln. Was befindet sich innerhalb der Datenbank und welche Tabellen sind für welche Funktionen von WordPress zuständig? Genau diese Frage gilt es zu klären, damit nicht aus Versehen eine wichtige Tabelle entfernt wird.
- wp_comments In dieser Tabelle befinden sich alle in eurem Blog abgegebenen Kommentare, nicht aber deren Detailinformationen.
- wp_commentmeta In den Meta-Tabellen werden weitere Informationen gesammelt. In diesem Fall Daten zu den Kommentaren, nicht aber die Kommentare selbst.
- wp_links Ist diese Tabelle bei euch vorhanden, besteht eure WordPress-Installation schon etwas länger. Diese Tabelle wird von WordPress inzwischen nicht mehr verwendet und kann gelöscht werden, es sei denn ihr verwendet sie an anderer Stelle.
- wp_options Hier legt WordPress die gespeicherten Optionen und die Konfiguration eures Blogs ab. Auch Plugins sichern hier ihre Einstellungen.
- wp_posts In dieser Tabelle befindet sich der Inhalt eurer Seiten und Beiträge. Hier findet ihr also die eigentlichen Texte.
- wp_postmeta Genau wie bei den Kommentaren, liegen in der Meta-Tabelle weiterführende Informationen zu euren Seiten und Beiträgen. Dies sind unter anderem Datumsangaben und ähnliches.
- wp_terms Hier landen Kategoriedaten und Tags. Je nachdem wie umfangreich ihr selbige nutzt und eingestellt habt, fällt auch die Tabelle unterschiedlich groß aus.
- wp_term_relationship Zugehörigkeitsdaten und Verbindungen von Kategorien und Tags, werden von WordPress in dieser Tabelle hinterlegt.
- wp_term_taxonomy In dieser Tabelle landen Beschreibungen und weiterführende Angaben zu Kategorien und Tags.
- wp_users Hier sind nur die Nutzer selbst gespeichert, nicht aber ihre weiterführenden Daten. Hier landen lediglich Nutzernamen, Passwörter und E-Mail-Adressen.
- wp_usermeta Wer die Registrierung erlaubt, findet in dieser Tabelle sämtliche Nutzerdaten vor. Wer die Registrierung nur Admins und Autoren gestattet, erhält einen überschaubaren Datensatz.
Es kann immer vorkommen, dass sich weitere Tabellen innerhalb eurer WordPress-Datenbank befinden. Diese stammen dann von Plugins oder Themes, die verschiedene neue Einträge vornehmen und ihre Daten dort speichern.
Ein Problem, welches bei derartigen Zusatztabellen, häufig in Erscheinung tritt, ist, dass diese meist nicht sauber entfernt werden, wenn das zugehörige Plugin oder Theme entfernt wird. Genau deshalb ist es auch so wichtig, seine Datenbank immer mal wieder zu reinigen und zu optimieren. Je kleiner und sauberer, desto besser für die allgemeine Performance.
WordPress-Datenbank reinigen
Nun kann die Datenbank händisch und Eintrag für Eintrag durchgegangen werden, um verwaiste Einträge sorgfältig zu entfernen, doch das macht eigentlich niemand. Zu aufwendig und unsinnig erscheint es, weil so etwas zu viel Zeit frisst und für normale Blogs absurd erscheint.
Also kommen Plugins zum Einsatz, die dabei helfen verwaiste Einträge zu orten und restlos zu beseitigen. Zwei der meiner Meinung nach besten, möchte ich euch jetzt genauer vorstellen.
WP-Sweep
Mit WP-Sweep nenne ich eine Art Geheimtipp, denn es gibt viele größere Erweiterungen, die meiner Ansicht nach aber schlechter gepflegt werden und weniger sauber programmiert sind. WP-Sweep ist daher ideal, um schnell und kompromisslos Datenmüll zu finden und zu entfernen. Es scannt die WordPress-Datenbank dabei automatisch und entfernt alte Revisionen, längst gelöschte, doch immer noch vorhandene, Kommentare, den oEmbed Cache, alte Transient Options und vieles, wirklich vieles mehr. Dabei arbeitet die Erweiterung sehr sauber und zuverlässig.
Clean Options
Das WordPress Plugin Clean Options wurde zwar seit Jahren nicht mehr gepflegt, erledigt seine Aufgabe aber immer noch sehr gut. Hier werden verwaiste Optionseinträge der Datenbank gefunden. Da dies etwas heikel ist und nur das gelöscht werden sollte, von dem ihr sicher seid, dass es entfernt werden kann, setzt die Erweiterung Fachwissen voraus. Im Grunde startet das Plugin einen MySQL-Befehl, der bestimmte Einträge eurer WordPress-Datenbank scannt und am Ende vermeintliche Überbleibsel und Restbestände anzeigt, die entfernt werden können. Doch nicht immer ist das der Fall, weshalb vor dem Löschen unbedingt noch einmal händisch geprüft werden sollte, ob alles okay ist.
https://wordpress.org/plugins/clean-options/
Vorsicht ist angesagt
Wenn es um die WordPress-Datenbank geht, ist immer Vorsicht angesagt. Wer hier etwas zerstört oder wichtige Einträge löscht, kann sich unter Umständen seinen ganzen Blog zerschießen. Dann geht plötzlich gar nichts mehr, es kommt zu einem Datenbankfehler, dem berüchtigten »Error establishing a database connection«.
Auch wenn Plugins die Sache vereinfachen und MySQL umgehen, sodass ihr euch selbst gar nicht direkt in der Datenbank befindet, ist dieser Bereich ein großes Risiko, welches ihr nicht eingehen solltet, wenn ihr keinerlei Grundlagenwissen besitzt. Seid also achtsam. Auch die Plugins von oben können, falsch eingestellt, wichtige Einträge löschen.
Im Zweifel also immer einen Profi damit beauftragen, denn der kann Fehler unter Umständen beheben oder wieder rückgängig machen, was euch selbst im Ernstfall vermutlich schwerfallen wird. Und erst hinterher jemanden mit der Behebung von Fehlern beauftragen, ist auch wieder keine gute Lösung.
Seid daher bitte vorsichtig, denn wie gesagt: Die WordPress-Datenbank ist das Herz von WordPress und daran herumzufummeln heißt im Grunde nichts anderes, als eine Operation am offenen Herzen vorzunehmen. Und wenn die schiefgeht, ist der Patient leider tot.