WordPress wird statisch und dieses Plugin hilft euch dabei

WordPress ist ein relativ träges Content Management System und je mehr Plugins in eben dieses integriert werden, desto langsamer wird es für gewöhnlich. Da macht es Sinn, darüber nachzudenken, auf all die Dynamik zu verzichten und stattdessen eine statische Version des WordPress Blogs zu erzeugen. Doch geht das überhaupt?

Genau diesem Thema widme ich mich heute und erkläre euch, was es mit der statischen Variante auf sich hat, welche Vor- und Nachteile sie mitbringt und welches Plugin euch dabei hilft, eine statische Version eures WordPress Blogs anzulegen.

Wer noch mehr Performance aus WordPress herauskitzeln möchte, der ist hier daher absolut richtig und sollte aufmerksam weiterlesen, um weitere Details zu erfahren. Los gehts! Machen wir WordPress statisch.

Was ist eine statische Website?

Lasst uns zunächst einmal klären, was genau eine statische Website überhaupt ist. WordPress ist das Gegenteil einer statischen Website, denn das CMS ist extrem dynamisch. Bei einer statischen Website ist es so, dass einzelne Dokumente, beispielsweise HTML-Seiten, auf dem Server gespeichert sind und alle notwendigen Informationen enthalten. Die Website ist fest und wird ausgeliefert, genau wie sie ist.

Dynamische Websites hingegen stehen mit dem Server in Verbindung. Im Falle von WordPress wird die Website beim Aufruf via PHP aus dem Theme, den Plugins und dem eigentlichen Content zusammengesetzt. Die entsprechenden Inhalte kommen aus unterschiedlichen Quellen wie der MySQL-Datenbank. Es gibt keinen festen Zustand, der direkt ausgeliefert wird und in einer Datei gespeichert ist. Eine dynamische Seite arbeitet auf dem Server und kommuniziert mit ihm.

Nun kann sich jeder bereits denken, dass eine statische Website, die einen festen Zustand besitzt und aus nur einem Dokument besteht, also ohne irgendwelche Abhängigkeiten aufgebaut wurde, natürlich weitaus schneller dargestellt werden kann als die dynamische Variante. Doch schauen wir uns noch weitere Vor- und Nachteile an.

Vor- und Nachteile von statischen Websites

Statische Websites haben viele Vor- und Nachteile. Ein klarer Vorteil ist die Performance. Es gibt keinen Flaschenhals wie die Datenbank, alle Informationen sind sofort als Datei verfügbar und können dementsprechend schnell gesendet, geladen und angezeigt werden.

Statische Websites sind also besonders flott und verursachen weniger Last auf dem Server, da dieser nicht viel arbeiten muss. Prinzipiell ist ein hohes gleichzeitiges Besucheraufkommen daher auch kein Problem, während die dynamische Variante unter all den Aufrufen zusammenbrechen kann und viel Last auf dem Server erzeugt.

Der Nachteil statischer Websites liegt in ihrem Funktionsumfang. Da die Website eher wie eine Art Bild zu sehen ist, können Nutzer nicht besonders viel mit ihr interagieren. Sie können die Website besuchen, anschauen und verwenden, aber darüber hinaus findet kein dynamischer Datenaustausch statt, der umfangreichere Funktionen ermöglichen würde. Alles bleibt, wie es ist. Wie ein Bild. Die dynamische Version ist eher wie ein Display, welches immer genau das Bild anzeigt, welches gerade gewünscht ist.

Dynamische Websites können außerdem problemlos mit Themes und Plugins manipuliert und erweitert werden, was bei statischen Websites eben nicht auf diese Weise funktioniert, da hier alles vorab festgelegt werden muss. Der Vorteil in Sachen Performance wird sich bei statischen Websites also dadurch erkauft, dass es keine Dynamik bzw. keinerlei dynamische Abfragen mehr gibt.

Statische WordPress Websites

Bei WordPress ist eine statische Website eigentlich nicht vorgesehen, dennoch gibt es sie in indirekter Weise. Caching Plugins für WordPress machen nämlich oft nichts anderes, als eine statische Kopie der entsprechenden Seite zu erzeugen und diese bei Bedarf auszugeben. Sie speichern quasi eine statische Version, um den ressourcenhungrigen Seitenaufbau zu umgehen.

Die Website bleibt dabei aber dennoch dynamisch, da es zum einen eventuelle Ausnahmen gibt und sie natürlich immer erst einmal dynamisch zusammengebaut werden muss (PHP, Plugins, Themes, Datenbank etc.), bevor überhaupt eine statische Kopie erzeugt werden kann. Im Grunde wird aus der dynamischen Website mit Caching aber schlussendlich eine statische.

Selbiges ist übrigens auch der Grund dafür, dass oft bestimmte Plugins oder Funktionen (Datumsangaben, Kommentare etc.) auf der Website nicht mehr korrekt funktionieren, wenn das Caching Plugin dieses nicht entsprechend berücksichtigt oder als Ausnahme deklariert. Dann kommt es schon einmal vor, dass dynamische Formulare nicht richtig senden oder Informationen sich nicht eigenständig aktualisieren, da sie statisch zwischengespeichert werden.

WordPress komplett statisch betreiben

Viel interessanter wird es, wenn die statische Version nicht mehr nur für den Cache erzeugt wird, sondern WordPress vollständig statisch betrieben wird. Mit Plugins ist das problemlos möglich und es eröffnet gänzlich neue Möglichkeiten. Genau die möchte ich euch hier erläutern.

Ein praktisches Anwendungsbeispiel wäre es, WordPress lokal auf dem eigenen Computer zu installieren und dort entsprechend mit Inhalten zu füllen. Per Plugin wird dann eine statische Version erzeugt, die auf dem Server hochgeladen wird. WordPress mitsamt seinen performancehungrigen Funktionen bleibt also lokal installiert, während immer nur die fertige Website online geht.

Außerdem könnte eine Staging-Website betrieben werden, die sich in einem Unterordner der eigentlichen Website befindet und deren Zugriff für Google bzw. Nutzer gesperrt und somit ausschließlich mit einem Passwort möglich ist. Auch eine Subdomain kann erstellt werden, sodass WordPress dann unter »wordpress.meinblog.de« erreichbar bleibt und die eigentliche Website unter »meinblog.de» online ist. Per Subdomain werden in WordPress dann Inhalte erstellt und verwaltet, die via Plugin automatisch als statische Kopie in das Hauptverzeichnis kopiert und von dort aus ausgeliefert werden.

Simply Static Plugin für WordPress

Möglich macht all das die Erweiterung Simply Static, die ich persönlich sehr zu schätzen weiß und euch daher empfehlen möchte. Simple Static versteht sich als Static Site Generator, der eine statische Kopie eurer Website anlegt und entsprechend verfügbar hält. Dabei gibt es viele Optionen, die euch dabei helfen.

Zunächst einmal kann die Erweiterung kinderleicht über das Plugin-Verzeichnis von WordPress installiert werden. Einmal installiert, fügt sie den Menüpunkt »Simply Static« im Backend von WordPress hinzu. Dort wird nun ausgewählt, welche URLs (absolute, relative) verwendet werden sollen und ob nur ein Archiv erzeugt wird oder die statische Version in ein Verzeichnis der Website kopiert werden soll.

Normalerweise funktioniert Simply Static von Haus aus sehr gut und fehlerfrei. Kommt es zu Fehlern, könnt ihr weitere Optionen für fortgeschrittene aktivieren. Dabei bleibt Simply Static aber sehr rudimentär und verzichtet auf allzu komplexe Einstellungen. Für gewöhnlich wird es installiert und läuft von ganz allein. Deshalb die klare Empfehlung für das Plugin, bevor ihr euch andere oder ähnliche in diesem Bereich anseht.

Fazit und Empfehlung

Am Ende noch einmal kurz ein Fazit zu der ganzen Geschichte. Würde ich euch empfehlen, WordPress komplett statisch zu betreiben? Die Antwort lautet ganz klar: »Ja würde ich«. Allerdings solltet ihr schon wissen, was ihr da macht, damit eure Website auch weiterhin wie gewohnt funktioniert und euch durch die Umwandlung keine Nachteile entstehen.

Das Plugin Simply Static ist dabei wirklich so simpel, wie sein Name vermuten lässt. Da gibt es noch ganz andere Kaliber an Plugins, die euch unzählige Einstellungen, Möglichkeiten und somit auch potenzielle Fehlerquellen liefern. Simply Static macht das nicht. Plugin installieren, einstellen, loslegen. Ohne Umwege oder Probleme, kann damit jeder eine statische WordPress Website erzeugen.

Persönlich finde ich die statische Variante sehr sinnvoll, weil sie weiter geht als ein simpler Cache. Per Plugin wird hier wirklich eine komplett statische Version ausgegeben, die sogar noch mit entsprechenden URLs versehen werden kann. Wer nicht gerade eine Website voller Dynamiken betreibt, dem sei Simply Static daher ans Herz gelegt. Vielleicht auch nur, um die Technik einmal auszuprobieren.

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