10 Tipps, die euch dabei helfen werden, die richtige Domain zu wählen und dauerhaft zu sichern

Die richtige Domain zu wählen, ist ein schwieriges Unterfangen. Viel schwieriger, als manch einer glauben oder vermuten mag. Denn um an die richtige Domain zu gelangen, braucht es neben einem guten Namen oft auch noch ein paar hilfreiche Tricks. Häufig ergibt es etwa Sinn, eine bereits vergebene Domain zu kaufen, statt eine gänzlich neue zu registrieren. Nur um mal ein Beispiel zu nennen.

In erster Linie dreht es sich bei der Domainwahl aber um ganz praktische Dinge. Eine kurze Schreibweise zum Beispiel, den eigenen Firmennamen oder aber auch die bestmögliche Domainendung. Auf diese und weitere Aspekte werde ich im Folgenden daher noch einmal genauer eingehen und ein paar meiner Erfahrungen diesbezüglich mit euch teilen.

Insgesamt habe ich euch hier zehn Tipps notiert, die ich selbst als besonders wichtig empfinde. Empfehlungen also, von denen ich mir gewünscht hätte, jemand hätte sie damals, vor über einem Jahrzehnt, auch mit mir geteilt, als ich meine ersten Domains gekauft habe.

1. Vorsicht mit Markennamen in der Domain

Ob ihr einen persönlichen Blog führen wollt oder eine Business Domain sichern möchtet, spielt er erst einmal keine Rolle. Achtet nur darauf, dass in eurer Domain keine Markennamen enthalten sind. Meine erste Domain war ein Blog über Actioncams, der damals den Namen einer bekannten Kamera im Titel hatte. Das funktionierte super, bis mir klar wurde, dass das gar nicht legal ist und vom Hersteller auch genau so in der Namensnutzung vermerkt war. Logischerweise. Auch wenn es damals geduldet wurde, riskiert ihr mit Markennamen nicht nur rechtliche Probleme, sondern auch, dass ihr die Domain später wieder verliert und dann von vorn, also bei null anfangen müsst, was die Sichtbarkeit in Suchmaschinen etc. angeht. Also lieber von Anfang an darauf achten, dass die Domain keine registrierten Marken enthält.

2. Am besten kurz und bündig bleiben

Die Traum-Domain ist bereits vergeben? Probiert es doch mal mit einer Abkürzung. Ideal sind kurze und klare Domains. Die können schnell eingegeben werden und sind allgemein leichter zu merken. Aber auch hier wieder aufgepasst. Kurze Domains und Abkürzungen sind manchmal auch Marken oder Firmennamen. Prüft also unbedingt vorher, ob die Abkürzung bereits existiert und eventuell geschützt ist.

3. Die bestmögliche Endung wählen

Inzwischen gibt es unzählige Domainendungen. Von .de über .com und .org bis zu .christmas ist wirklich viel möglich geworden. Doch auch wenn .christmas für eine Website mit Weihnachtsthemen erst einmal recht passend klingt, wird sie in den Augen vieler Nutzer weiterhin unseriös erscheinen. Nahezu alle Tests zeigen, dass in Deutschland .de Domains am besten geklickt werden. Auch .com oder .org sind Klassiker, die bekannt und vertrauenswürdig erscheinen, demnach ebenfalls gerne geklickt sind. Alles, was davon abweicht, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Einfach deshalb, weil sie von vornherein weniger geklickt werden. Google mag exotische Domainendungen übrigens auch nicht. Wer gefunden werden will, nimmt am Ende also lieber eine längere Domain, als eine kurze mit weitgehend unbekannter Endung.

4. Umlaute und Sonderzeichen vermeiden

In Deutschland könnt ihr inzwischen problemlos eine .de Domain mit Umlauten erstellen und auch korrekt sichern. Es hat aber einen guten Grund, warum das fast niemand macht. Erstens sind Umlaute nicht international nutzbar, auf einer Tastatur mit US-Layout erscheinen sie nicht einmal. Zweitens werden die Umlaute immer noch einmal umgewandelt und im schlimmsten Fall somit falsch dargestellt. Browser kommen nun einmal aus den USA und Umlaut-Domains verursachen fast immer an irgendeiner Stelle massive Probleme. Möglich ist solch eine Domain also. Ratsam, dass ihr euch eine solche sichert, eher nicht. Das gilt übrigens meist auch für Bindestriche und Zahlen. Erspart euch den Ärger und verzichtet, wann immer möglich, auf Umlaute und Sonderzeichen.

5. Keywords mit äußerster Bedacht wählen

Wichtige Keywords im Domainnamen sind wichtig, keine Frage, auch weil die Domain dadurch einfach passender wirkt. Eine Domain wie »Auto.de« ist schließlich selbsterklärend, während »mobile.de« erst einmal zur Marke werden muss, mit der die Menschen etwas verbinden. Aber statt »mobile.de« jetzt einfach »autoautoauto.de« zu registrieren, ist ebenso wenig sinnvoll. Nicht nur, dass die Domain wie Keyword-Spamming aussieht, der Domainname wird dadurch auch stark verwässert. Zudem klingt er wieder äußerst unseriös und damit wenig vertrauenswürdig. Was uns bei diesem Beispiel gleich zum nächsten Punkt bringt.

6. Markenbildung statt Keyword-Spamming

Seien wir mal ehrlich. Die meisten Keyword-Domains sind bereits vergeben. Es gibt noch einige ausgefallene Kombinationen, doch so etwas wie »auto.de« gibt es eben nicht mehrmals und wie schon erwähnt ist »autoautoauto.de« keine sinnvolle Alternative. Häufig existieren die Keywords dann noch mit anderen Domainendungen, doch sinnvoller ist es oft, eine ganz neue Marke zu erzeugen. So wie beim Beispiel oben mit »mobile.de«. Das kennt inzwischen jeder und verbindet es ganz automatisch mit dem Fahrzeugkauf und Verkauf. Während »Schau mal auf Mobile« also gängig in der Umgangssprache ist, habe ich in den vergangenen zehn Jahren selten gehört »schau mal auf auto.de«. So ergibt eine Marke oft mehr Sinn, auch weil sie eigenständiger funktioniert als eine klassische Domain mit passendem Keyword (in diesem Fall Auto). Wie gesagt, gibt es solche Keyword-Domains meist ohnehin nicht mehr oder sie kosten viel Geld. Auch wieder ein guter Punkt.

7. Passende Domain kaufen

Es gibt allgemein zu wenig freie Domains, die gut klingen. Das liegt auch daran, dass der Handel mit Domains allgegenwärtig ist. Domainhändler kaufen also wohlklingende Domains oder sichern sie sich, sobald jemand sie kündigt, um sie im Anschluss daran dann gewinnbringend weiterzuverkaufen. Domain Broker sagt man auch dazu, also Domainhändler. Oft kosten Domains dann plötzlich mehrere tausend Euro, manchmal aber auch noch deutlich mehr. Wenn es sich lohnt, weil die Domain kurz ist oder genau dem entspricht, was ihr euch wünscht, ist das natürlich okay. Größtenteils sind die Preise aber übertrieben und nur dann sinnvoll investiert, wenn ihr ein finanzstarkes Unternehmen auf der Domain platzieren möchtet. Wenn nicht, sind die Preise mehrheitlich zu hoch. Jedenfalls ist das meine persönliche Erfahrung.

Was hingegen spannend sein kann. Ihr recherchiert nach eurem Wunschnamen und entdeckt eine alte Domain, die noch im Privatbesitz ist, um die sich aber niemand mehr kümmert. Dann kann es sinnvoll sein, denjenigen anzuschreiben und zu fragen, ob ihr die Domain kostengünstig übernehmen könnt. Das ist heutzutage zwar nur noch selten der Fall, wie bei den Autos und dem Garagenfund, kommt aber immer noch vor. In solch einem Fall – Schnappt zu und holt euch die Domain. Aber in einem solchen Fall ist der Preis meist auch fair.

8. Tippfehler-Domains als Alternative vermeiden

Wer bei all dem nun denkt, er sucht sich einfach eine Tippfehler-Domain heraus, oder eine Domain, die ähnlich klingt, der sollte noch einmal darüber nachdenken. Tippfehler-Domains sind seit jeher unseriös. Überwiegend werden sie für Phishing-Angriffe verwendet. Es gibt auch gerichtliche Urteile aus Deutschland, die deutlich machen, dass Tippfehler-Domains sogar gegen geltendes Recht verstoßen können. Schließlich ist das klare Ziel dieser Domains, Besucher abzugreifen, die eigentlich ganz woanders hin wollten. Gleiches gilt für Domains, die ähnlich wie eine andere klingen. Eine solche Denkweise bringt euch nicht weiter, sondern nur in rechtliche Schwierigkeiten.

9. Von vornherein eine Domain Backorder setzen

Was ich auch gerne früher gewusst hätte, ist, dass Domain Backorders gesetzt werden können. Je nach Endung und Anbieter kann eine ablaufende Domain auf diese Weise kurz vor ihrer Frist von euch übernommen werden. Speziell bei .de Domains ist das aber gar nicht so einfach, da hier auch eine Karenzzeit besteht, damit niemand seine Domain unbeabsichtigt verliert. Es geht also nicht mit allen Endungen. Dennoch sind Domain Backorders unter Umständen wichtig, um sich besonders beliebte Namen zu sichern.

10. Alle Domains bei einem einzigen Anbieter verwalten

Früher war es relativ normal, dass Domains auf mehrere Hoster und Anbieter verteilt waren. Das war oft sogar notwendig, weil bestimmte Endungen von dem einen nicht angeboten und bei dem anderen viel zu teuer waren. Heute ist das anders. Statt Domains überall zu verteilen, habe ich sie mittlerweile alle zu einem Anbieter umgezogen. Das vereinfacht die Verwaltung enorm, wenn ihr mehrere Domains besitzt. Und das passiert recht schnell, sobald ein paar Nebenprojekte gestartet wurden. Sucht euch also von Anfang an einen Anbieter heraus, der alle für euch interessanten Domainendungen anbietet. Auch das spart euch später viel Verwaltungsaufwand und Ärger.

Domainwahl, Domainkauf und Domainwert

Am Ende kommt es primär auf die Relevanz der jeweiligen Domain an. Ihr benötigt schon im Namen der Domain einen bestmöglichen Bezug zur eigenen Zielgruppe. Im Idealfall ist die Domain das Hauptkeyword oder eine Phrase, die sofort verdeutlicht, worum es bei euch geht. Das ist natürlich der Best Case. Der Worst Case wäre hingegen eine verschachtelte Domain oder eine Domain mit Umlauten, Sonderzeichen und langen Phrasen, die kaum sinnvoll zu merken sind oder sogar spammig wirken.

Dass es die für euch beste Domain noch gibt, ist heutzutage eher unwahrscheinlich, also eher selten der Fall. Je nach Business kann es jedoch Sinn ergeben, sich eine Domain zu kaufen. Oft haben findige Domainhändler eine Domain bereits gesichert, die dann natürlich ein großes Interesse an einem Verkauf haben. Je nachdem, wie lange sie die Domain schon besitzen, sind dabei auch Preisverhandlungen möglich. Nicht immer sind es dabei mehrere tausend Euro. Manchmal reichen auch schon ein paar hundert Euro aus, um eine Domain zu übernehmen.

Unter Umständen ist das eine sinnvolle Investition in die Zukunft, denn eine gute Domain bleibt für immer und sollte somit auch entsprechend gut im Kopf der Kundschaft bleiben. Die meisten Domains, auf die das zutrifft, sind aber entweder in Nutzung oder liegen bei einem Domainhändler, bereit für einen Verkauf. Macht euch da keine Illusionen.

Hier im Artikel habe ich euch nun zehn Tipps und Tricks mit an die Hand gegeben, die ich damals selbst gerne gehört hätte. Damals, als alles anfing und es noch nicht allzu viele Informationen bezüglich des Domainkaufs etc. gab. Viele Jahre und auch Fehler später weiß ich es heute besser und habe einiges daraus gelernt. Nehmt meine Erfahrungen also gerne mit, um selbst die richtigen Entscheidungen in Bezug auf eure neue Domain zu treffen.

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