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Einfach mal eben einen Shop auf Basis von WooCommerce aufsetzen und dann auch gleich noch eine eigene Bezahlmethode etablieren? Keine Chance! Kunden sind in der Regel Gewohnheitstiere und verweigern sich den Dingen, die sich nicht kennen oder noch nie verwendet haben. Wer PayPal nutzt, gebraucht es also fast immer, und wer normalerweise seine Visa zückt, wird dies aus Gewohnheit ebenso bei jedem Shop im Internet wollen.
Das führt unweigerlich zu dem Problem, dass im E-Commerce bestimmte Zahlungsanbieter nötig sind, um überhaupt erst einmal Erfolg zu haben. WooCommerce macht es einem dort sehr einfach, doch auch hier stellt sich die Frage, welcher der beste ist und mit welchem Service die Zahlungsabwicklung am komfortabelsten vonstattengeht.
Heute kläre ich gemeinsam mit euch, welche WooCommerce Zahlungsanbieter es gibt und welche davon ich euch empfehlen kann. Ich beschränke mich dabei auf die größten und beliebtesten, werde also nicht auf jeden Kleinstanbieter eingehen. Doch schauen wir uns erst einmal an, was ein Zahlungsanbieter leisten muss.
Die Top 6 Zahlungsanbieter für WooCommerce
Von Haus aus liefert WooCommerce alle Standard-Bezahlverfahren. Also Banküberweisung, Nachnahme und PayPal. Was dann noch fehlt, sind Bezahlverfahren wie ein Kauf auf Rechnung oder die Zahlung per Kreditkarte. Manche Länder haben außerdem bestimmte Favoriten bei den Bezahlarten, sodass es wichtig ist, diese ebenso in den eigenen WooCommerce Shop zu integrieren.
Um Bezahlverfahren zu akzeptieren, sind mitunter komplizierte Schritte notwendig. Da müssen Akzeptanzverträge geschlossen werden sowie Verträge mit Payment Service Providern. Zahlungsanbieter können dies vereinfachen, nehmen dann aber auch Gebühren für die Verwaltung all dieser Dinge. Dafür ist die Abwicklung für den Shopbetreiber entsprechend simpel und er muss sich nicht um alles selbst kümmern.
Bei WooCommerce gelingt die Einbindung eines Zahlungsanbieters mithilfe eines Plugins. Das ist kinderleicht und noch dazu sehr mächtig. Folgende empfehlenswerte Zahlungsanbieter gibt es für WooCommerce.
Mollie* (Meine Empfehlung)
Mollie ist ein sehr mächtiges WooCommerce Plugin, welches alle wichtigen und beliebten Bezahlvarianten zur Verfügung stellt. Die Erweiterung garantiert eine Bezahlung in der entsprechenden Währung, sodass auch ein internationaler Verkauf problemlos stattfinden kann. Mollie unterstützt dabei Klarna, PayPal, Kreditkartenzahlungen, das SEPA-Lastschriftverfahren, EPS (für Österreich) und viele weitere Bezahlmethoden. Dabei kümmert sich Mollie um die Online-Zahlungen und macht es Kunden entsprechend einfach. Besonders genial ist Mollie deshalb, weil die Gebühren nicht pauschal, sondern je nach Zahlungsart errechnet werden. Außerdem gibt es keine Mindestkosten, keine lang anhaltenden Verpflichtungen und auch keine versteckten Abgaben, die zusätzlich erhoben werden. Das ist extrem fair und deshalb ist Mollie für mich die erste Wahl, wenn es um WooCommerce Zahlungsanbieter geht. Meine klare Empfehlung.
Stripe
Ähnlich wie Mollie, nur etwas limitierter, bietet Stripe die Möglichkeit, den WooCommerce Shop mit weiteren Zahlungsmethoden auszustatten. Stripe erlaubt Zahlungen per Kreditkarte und integriert auch Google Pay und Apple Pay in den Shop. Die Gebühren betragen bei Stripe 1,4 Prozent plus eine Pauschale von 0,25 Euro bei europäischen Karten und 2,9 Prozent plus eine Pauschale von 0,25 Euro bei außereuropäischen Karten. Stripe ist gerade in Amerika recht weitverbreitet, hierzulande aber nur eine Randerscheinung.
PayPal Plus
Ähnlich wie Amazon nimmt PayPal 1,49 bis 2,49 Prozent und schlägt anschließend noch einmal 35 Cent Gebühr obendrauf. Mit PayPal Plus ist es dafür allerdings einiges möglich und es kann nahezu jede Bezahlmethode verwendet werden. Egal ob Lastschrift, Kreditkarte, Rechnungskauf oder PayPal-Guthaben. PayPal Plus lohnt sich, weil PayPal gerade in Deutschland extrem weitverbreitet ist und quasi als Standard gilt. Wer nur auf PayPal setzt, zahlt zwar hohe Gebühren, muss sich dann aber auch um nichts anderes mehr kümmern.
Amazon Pay
Amazon Pay ist eine eher selten gesehene Bezahlvariante, die innerhalb von WooCommerce aber gut funktionieren kann. Da Amazon nämlich bereits die Kontodaten all seiner Kunden kennt, kann via Amazon Pay ganz einfach per Klick bezahlt werden, ohne dass die Kundschaft erneut sämtliche Daten eingeben muss. Das funktioniert ähnlich wie der PayPal Express Button. Dafür nimmt Amazon dann 1,2 bis 1,9 Prozent Bearbeitungsgebühr und zieht noch einmal 0,35 Euro Autorisierungsgebühr ab. Weit verbreitet ist der Button zwar nicht, doch durch die direkte Bezahlung kann er unter Umständen die Conversion Rate steigern.
Braintree
Mit 2,9 Prozent plus 30 Cent Gebühr ist Braintree nicht unbedingt besonders günstig, könnte sich aber dennoch lohnen. Unter anderem deshalb, weil es Abonnements unterstützt und viele Zahlungsmethoden auf einmal bereitstellt. Egal ob PayPal, Kreditkarten, Apple Pay und Google Pay oder lokale Zahlungsmethoden wie EPS für Österreich, GiroPay für die Banküberweisung oder iDEAL für die Niederlanden – Es ist wirklich alles dabei. Das kostet dann aber eben auch entsprechende Gebühren.
Unzer
Erst Ende 2020 wurde Heidelpay zu Unzer. Das Unternehmen bietet eine Zahlungsabwicklung sowie Risiko- und Debitorenmanagement an. Dabei brüstet sich Unzer vor allem damit, 200 Zahlungsmethoden für 160 Länder in allen Währungen anzubieten. Von Kreditkarte bis Ratenkauf oder einer Bestellung auf Rechnung ist mit Unzer daher so ziemlich alles denkbar. Das kann den eigenen WooCommerce Shop aufwerten und weitere Bezahlmethoden zur Verfügung stellen, die bestimmte Kundengruppen bevorzugen. Die Gebühren in Österreich sind etwas niedriger als in Deutschland, allerdings wird dennoch eine monatliche Servicegebühr fällig, was bei Anbietern wie Mollie nicht der Fall ist. Ob Unzer infrage kommt, muss sich demnach jeder selbst überlegen.
WooCommerce Zahlungsanbieter: Die beste Lösung für deinen Shop
Was ist sie denn nun, die beste Lösung für Online-Zahlungen? Wenn es nach mir geht, würde ich jedem Mollie empfehlen, vor allem wenn es sich um eine Integration in WooCommerce handelt. Der Anbieter ist fair, einfach aufgebaut und erlaubt die Zahlung mit nahezu jeder Bezahlmethode. Praktischer geht es in WooCommerce kaum.
Mitunter nehmen Anbieter außerdem recht hohe Gebühren, was unangenehme Folgen mit sich bringen kann, vor allem wenn die Preise bereits knapp kalkuliert wurden. Von festen Verträgen sollte zudem abgesehen werden, ebenso wie von einer Service- oder Einrichtungsgebühr, denn Derartiges scheint nicht mehr zeitgemäß und es gibt genug Zahlungsanbieter, die gänzlich darauf verzichten.
Persönlich empfehle ich hier also Mollie als WooCommerce Zahlungsanbieter für euren Shop. Mollie hat sich als erfreulich zuverlässig, sehr performant und gut integrierbar erwiesen. Da zudem sämtliche Zahlungsmöglichkeiten bereitstehen, ist es eine wunderbare All-in-One-Lösung, die das Verkaufen deutlich angenehmer und vor allem auch einfacher gestaltet. Zumindest was die Verwaltung der Zahlungsmethoden angeht. Die Kunden werden es euch danken, da bin ich mir sicher.
Nennt mir auch gerne euren Favoriten in den Kommentaren und lasst uns ein wenig über Vor- und Nachteile der einzelnen WooCommerce-Lösungen plaudern. Falls ihr Hilfe mit der Einbindung benötigt, könnt ihr mich auch gerne kontaktieren.
1 Kommentar
Kilian
Hallo Mario! Danke für diesen Artikel! Das Mollie-Plugin für WooCommerce bietet das Lastschriftverfahren leider nur für Abos an. Einmalige Lastschriften sind laut Mollie nur möglich, wenn man das selbst über die API beauftragt. Hast Du dafür eine Lösung? Oder ein Plugin, was das kann? Ohne Lastschrift hat Mollie ein großes Manko