Wer bei Google etwas sucht, der bekommt während seiner nächsten Suche bereits etwas angezeigt, was zu seiner vorherigen Suche passt. Das liegt daran, dass Google sich merkt, wonach ihr gesucht habt und euch dementsprechend etwas anzeigt, was wahrscheinlich zu euren Interessen und bisherigen Suchen passt. Oder anders gesagt: Google weiß, was ihr sucht und was euch vermutlich interessiert.
Nun ist das gar nicht mal so dumm. Wer weiß, wonach seine Nutzer suchen, kann seine Inhalte entsprechend anpassen. Wenn alle nach dem Begriff »WordPress Plugin für Bilder« suchen, wäre es schließlich gut, wenn ihr ein solches Plugin auf eurem Blog vorstellen würdet. Doch wie genau geht das und wie könnt ihr selbst, ähnlich wie Google, die Suchbegriff eurer Nutzer tracken?
Dafür gibt es, wie für so gut wie alles innerhalb von WordPress, ein passendes WordPress Plugin. Welches das ist und ob es Alternativen gibt, die ich ebenfalls empfehlen kann, darum geht es im heutigen Artikel.
Herausfinden, was Nutzer in die WordPress-Suche eingeben
Wie in der Einleitung bereits angedeutet, erlaubt das Wissen über die getätigten Suchen immer auch eine Anpassung der eigenen Inhalte. Nur wer weiß, wonach seine Nutzer suchen, versteht auch, welche Inhalte unter Umständen noch fehlen oder welche Suchen bislang ins Leere führen. Die Analyse der Suchbegriffe ist daher überaus wichtig und wertvoll für die eigene Content-Strategie.
Gleichzeitig werden die Suchanfragen in WordPress von Haus aus nicht getrackt und bleiben somit in der Regel gänzlich verborgen. Was die eigenen Nutzer in das Suchformular von WordPress eintragen, ist daher ein Mysterium. Die meisten denken auch gar nicht weiter darüber nach oder versuchen es herauszufinden. Die Suche ist schließlich nur eine Funktion von vielen.
Doch genau das solltet ihr unbedingt tun. Zum einen, um Content Gaps, also Inhaltslücken aufzuspüren. Zum anderen, um zu wissen, was eure Nutzer tatsächlich interessiert. Denn gerade mobil nutzen die Menschen keine Menüs mehr, sondern geben oft einfach in die Suche ein, was sie gerade lesen oder sehen möchten. Das Wissen, was genau in das WordPress-Suchformular eingetragen wird, ist dementsprechend überaus mächtig.
Eingaben in das Suchformular von WordPress tracken
WordPress macht es euch wie immer ziemlich einfach, etwas Derartiges umzusetzen. Das gelingt, wie könnte es anders sein, mit den entsprechenden Erweiterungen. Doch die sind rar gesät und viele Search Analyse Plugins sind nicht einmal besonders gut gepflegt. Andere Features sind eben meist weitaus populärer als eine Funktion, um die verschiedenen Suchbegriffe in WordPress zu tracken.
Die Plugins protokollieren und loggen im Grunde genommen jegliche Eingaben in das Suchformular. Was natürlich ein Problem ist, da hier auch Robots aktiv sind, die solche Formulare mit Spam-Eingaben füllen oder Ähnliches. Das entsprechende Plugin darf also nicht einfach alles tracken, sondern muss die Eingaben noch effektiv filtern, um derartig unsinnige Einträge gar nicht erst mit anzuzeigen.
Das gelingt Search Meter beispielsweise nicht besonders gut. Die Erweiterung für WordPress bekommt viel zu wenig Updates, wird nur sporadisch instand gehalten und wirkt daher entsprechend veraltet. Das ist einer der Gründe dafür, warum ich nach Alternativen gesucht habe und der Hauptgrund, warum ich diese mit euch im Artikel teilen wollte.
Denn entweder habt ihr das Tracken von Suchbegriffen in WordPress noch gar nicht auf dem Schirm oder ihr verwendet vermutlich ebenfalls Search Meter, was mit seinen 20.000+ Installationen schließlich eines der populärsten seiner Art ist. Doch endlich gibt es eine gelungene Alternative.
Search Analytics WordPress Plugin
Während meiner Recherche bin ich auf die Search Meter Alternative Search Analytics aufmerksam geworden. Die hat bei mir im Test dann auch gleich ganz wunderbar funktioniert. Das Plugin wirkt von Anfang an etwas durchdachter und moderner als Search Meter, allerdings auch weniger ausgereift.
Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass sich Search Analytics noch am Anfang seiner Entwicklung befindet. Dennoch unterstützt es bereits eine Vielzahl an Optionen und kennt auch Ausnahmen. Somit werden unter anderem Suchanfragen von Admins oder anderen Benutzergruppen in WordPress nicht mit aufgezeichnet, um die Logs nicht unnötig zu verfälschen.
In seiner Grundfunktion speichert Search Analytics schlichtweg alle Suchanfragen, die im Standard-Suchformular von WordPress eingetragen werden, entsprechend ab. Duplikate werden zudem entfernt und es gibt verschiedene Arten der Sortierung. Ein Export als CSV-Datei ist ebenfalls möglich und wer möchte, nutzt Country Geolocation für die Anzeige.
Das Plugin ist dabei überaus sauber und durchdacht programmiert worden. Was viele andere WordPress Plugins vergessen, nämlich einen Uninstall Button, ist hier vorhanden. Dieser löscht bei einer geplanten Deinstallation die entsprechenden Tabellen in der WordPress-Datenbank.
Tracking der Suchbegriffe und die DSGVO
Nun wird manch einer bei dem Begriff »Tracking« ein nervöses Augenzucken bekommen. Seit der DSGVO gilt jegliche Form des Trackings als heikel und schwierig umzusetzen. Außerdem ist es meist so, dass die Nutzer einem Tracking nur sehr ungern zustimmen. Das ganze Thema ist einfach negativ behaftet.
Ganz anders sieht die Sache allerdings bei Search Analytics aus. Die Erweiterung merkt sich zwar die Suchbegriffe, die in das WordPress Formular für die Suche eingegeben werden, sendet diese aber nicht wahllos umher. Alle Statistiken werden in der eigenen WordPress-Datenbank gespeichert. Es ist demnach eine lokale und eigenständige Lösung des Trackings, welches nicht auf Drittanbieter setzt.
Das gesamte Plugin ist zudem via GitHub verfügbar, weshalb ihr bei Bedarf auch selbst Vorschläge oder Verbesserungen einbringen könnt. Je nachdem, wie versiert ihr bei dem Thema seid. Allgemein sollte Search Analytics aber keine großen Probleme in Bezug auf die DSGVO verursachen, wobei ihr über die Nutzung und Speicherung der Suchbegriffe eure Nutzer natürlich entsprechend informieren solltet.
Offiziell ist das Feature der »GDPR Compliance« für Version 1.5 des Plugins vermerkt. Die komplette Road Map von Search Analytics ist nämlich ebenfalls via Trello einsehbar. Der Entwickler gewährleistet hier wirklich volle Transparenz über seine Ideen und Pläne, was ebenfalls positiv zu bemerken ist.
Fazit zu Search Analytics
Search Analytics ist genau das WordPress Plugin, auf welches ich schon lange gewartet habe. Es gab bislang nämlich verschiedene Lösungen, um die Suchanfragen in WordPress zu tracken, doch die waren alle umständlich, veraltet oder kompliziert. Search Analytics macht es nun einfach, alle Begriffe, die in das Suchformular von WordPress eingegeben werden, entsprechend aufzuzeichnen und nachzuvollziehen.
Außerdem merkt ihr Search Analytics schnell an, dass dahinter ein Entwickler mit echter Leidenschaft steht. Die Road Map für die weitere Entwicklung ist voller guter Ideen, die aktuelle Version sehr ausgereift und das Plugin selbst ist absolut sauber und ressourcenschonend entwickelt worden. Genau so möchte ich das gerne immer sehen, wenn ich nach WordPress Plugins suche.
Alles andere wurde schon im Artikel gesagt. Nur wer weiß, was Nutzer in das Suchformular der eigenen Website eingeben, kann seine Inhalte entsprechend optimieren und anpassen. Die vermeintlich kleine Funktion ist daher unglaublich mächtig, um Inhaltslücken aufzuspüren oder stark nachgefragte Themen zu recherchieren. Auf diese Weise entstehen hervorragende Inhalte und es gibt beständig neue Artikel-Ideen. Probiert es einfach mal aus und sammelt eure eigenen Erfahrungen.
1 Kommentar
Pete
Geil danke dir! Genau das suche ich jetzt schon eine Weile und hatte mich auch erst einmal für das “falsche” Plugin entschieden. Thanks also dafür und weiter so.