Gerade Neulinge im Bereich WordPress oder auch dem Blogging allgemein, verschwenden meist nur wenig Gedanken an die Technik im Hintergrund. WordPress lässt sich als Content Management System schließlich relativ einfach installieren und betreiben, da braucht es kaum Fachwissen oder praktische Erfahrung. Einmal eingerichtet, wird somit keinerlei Energie mehr dafür aufgebracht, um das CMS sicher und vital zu halten.
Doch genau das liegt in eurer Verantwortung. Egal, ob als kleiner Blogger, der privat über sein Hobby schreibt, oder als selbstständiger Unternehmer, der mit WordPress die Websites seines Geschäfts betreibt. Es liegt an euch, den reibungslosen Ablauf und eine sichere Plattform zu gewährleisten. APM-Tools sind hier ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, denn sie analysieren, was oft im Verborgenen bleibt.
Was genau das ist, wie die verschiedenen APM-Tools exakt funktionieren und euch dabei helfen können, eine erfolgreiche WordPress Website zu betreiben, das erkläre ich euch im heutigen Artikel. Wer mehr erfahren möchte, liest also einfach weiter und informiert sich entsprechend.
Was sind APM-Tools genau und wofür sind sie eigentlich gut?
Bevor wir nun direkt in das Thema einsteigen, sollten wir zu Beginn erst noch einmal klarstellen, was APM-Tools überhaupt sind. APM ist eine Abkürzung und die steht für Application Performance Management. Das klingt komplizierter als es ist, denn APM-Tools helfen im Grunde genommen einfach bei der Optimierung und Leistungserhaltung einer Website.
Ein APM-Tool ist also in erster Linie dafür verantwortlich, die technische Seite einer WordPress Website im Blick zu behalten. Das geschieht, indem die relevanten Daten und Statistiken im Hintergrund überwacht und gesammelt werden, um anschließend entsprechend analysiert und ausgewertet werden zu können. Wie umfangreich das APM-Tool dabei arbeitet und ausfällt, ist jedoch ganz unterschiedlich.
Wie immer hängt es vom jeweiligen Service ab und worauf dieser sich fokussiert. Welchen Service ihr wiederum wählt, hat damit zu tun, was genau ihr überwachen möchtet und welcher Bereich bei euch selbst von Interesse ist. Grundsätzlich beschränkt sich ein APM-Tool auch nicht auf das Frontend (Website), sondern behält ebenso das Backend (Admin) im Auge.
Nicht zu verwechseln ist es übrigens mit AMP (Accelerated Mobile Pages). Das ist wiederum etwas ganz anderes, wird aufgrund der ähnlichen Abkürzung aber häufig in einen Topf mit APM geworfen.
Warum sind APM-Tools so unglaublich wichtig?
APM-Tools überwachen grob gesagt alle Leistungsmetriken einer WordPress Website. Also Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit, Lastspitzen, mögliche Unterbrechungen und ähnliche Punkte. Wird eure Website zu Spitzenzeiten also auffällig langsam, bekommt ihr das via APM-Tool mit. Gibt es um zwei Uhr nachts einen viralen Hit, der eure Seite fast lahmlegt, seht ihr das ebenfalls. Und wenn Nutzerinteraktionen bestimmte Prozesse negativ beeinflussen, wird auch das entsprechend dargestellt.
Dazu gesellen sich verschiedene weitere Tools. Lasttests zum Beispiel, um bestimmte Bereiche auf ihre Belastbarkeit hin überprüfen zu können. Auch das sogenannte Real User Monitoring (RUM) kommt zum Einsatz. Hier werden einzelne Reaktionszeiten und Anfragen gemessen. Die Ursachenanalyse (Root Cause Analysis oder auch RCA) ist ebenfalls enthalten, um Probleme zielgenau identifizieren zu können.
Alles in allem ist ein APM-Tool vorwiegend deshalb so wichtig, weil ihr nur auf diese Weise derartige Probleme überhaupt erkennen könnt. Gerade Anfänger glauben, wenn ihre Website bei ihnen im Browser problemlos funktioniert, gilt das auch für alle anderen Besucher. Von Lastspitzen oder ähnlichem haben sie zudem noch nie gehört. Doch genau solche Probleme, Ausfälle und Schwierigkeiten, müssen erkannt und frühzeitig behoben werden, um keine Kunden und infolgedessen auch keinen Umsatz zu verlieren. Genau dafür sorgt ein APM-Tool.
Welche APM-Tools gibt es derzeit und welches ist empfehlenswert?
Einige WordPress Hoster haben bereits ein APM-Tool integriert oder gewähren in den höheren Tarifen zumindest Zugriff auf eines der bekannten Tools. Das ergibt durchaus Sinn, da Nutzer eben dazu neigen, bei Sicherheit und Performance Geld sparen zu wollen. Ist das APM-Tool dann bereits im WordPress Hosting integriert, gibt es keine Ausreden mehr, es nicht zu nutzen und die Bedeutung eines solchen Tools wird zudem schnell erkannt und wertgeschätzt.
Das wohl bekannteste Tool dieser Art dürfte New Relic sein. Dieses besitzt auch eine WordPress-spezifische Überwachung. Es ist relativ einfach zu bedienen, leicht zu integrieren und darüber hinaus sehr leistungsfähig. Folgende APM-Tools sind ebenfalls einen Blick wert.
Stackify, Scouter, Datadog, AppDynamics, oder auch PinPoint.
Schlussendlich gibt es von mir an dieser Stelle jedoch keine Empfehlung, da sich die verschiedenen APM-Tools teilweise recht stark voneinander unterscheiden oder zumindest unterschiedliche Schwerpunkte legen. Was für das eigene Angebot und die eigene WordPress Website infrage kommt, hängt immer auch von euch und euren Ansprüchen bzw. Wünschen ab.
Wie kann ein APM-Tool bei einer WordPress Website helfen?
Wie bereits erwähnt, dient das APM-Tool in erster Linie dazu, gewisse Probleme frühzeitig zu erkennen und beheben zu können. Im Falle von WordPress sind es oft die Kleinigkeiten, die dann wiederum große Auswirkungen nach sich ziehen.
Ein neues Plugin oder Snippet könnte beispielsweise dafür sorgen, dass bestimmte Anfragen extrem umfangreich werden und die eigene Website entsprechend verlangsamen. Die Datenbank kann zum Flaschenhals werden und zu Spitzenzeiten versagt auf einmal die Performance. Oder aber ein angeschlossenes Shop-System verursacht immer wieder Abbrüche, weshalb Kunden nicht zuverlässig bestellen können und Einnahmen verloren gehen.
Auch allgemein unterstützt das APM-Tool dabei, die Leistung der jeweiligen Website genauer im Blick zu behalten. Zum Beispiel, wenn ein Hosting-Tarif sich langsam aber sicher seinem Limit annähert, weshalb die hohe Anzahl an Nutzern nicht mehr fehlerfrei bedient werden kann und es teilweise zu Verbindungsabbrüchen kommt.
Es gibt noch sehr viel mehr Anwendungsszenarien und im Grunde ist ein APM-Tool mehr oder minder Pflicht, sobald ihr mit eurer WordPress Website eine gewisse Größe erreicht habt. Oder aber wenn ihr finanziell abhängig von der reibungslosen Funktion seid und diese um jeden Preis sicherstellen müsst. Nicht umsonst haben einige große WordPress Hoster bekannte APM-Tools bereits im Tarif enthalten.
Fazit zu den APM-Tools und deren Einsatzzweck
Es steht außer Frage, dass es bei größeren Websites zwingend notwendig ist auf ein APM-Tool zu setzen. Ob und welche Lösung dabei zum Einsatz kommt, ist hingegen nicht so eindeutig zu benennen. Auch ein APM-Tool ist zudem nicht gleich APM-Tool und jeder Anbieter setzt eigene Schwerpunkte.
Gleichzeitig spart ihr euch mit einem APM-Tool auch komplizierte Analysen oder Mitarbeiter, die das Thema Performance im Auge behalten müssen. Das APM-Tool erledigt all das im Grunde genommen von selbst, sodass die jeweilige Person an einer Lösung arbeiten kann und nicht mehr nach Problemen forschen muss. Das spart Zeit und somit wiederum automatisch auch Geld.
Am Ende kann also kaum auf ein APM-Tool verzichtet werden. Jedenfalls nicht, wenn ihr mit eurer WordPress Website eine bestimmte Größe erreicht habt. Ob und wie ein APM-Tool in eurem Fall Sinn ergibt und wo etwaige Probleme auf der Website liegen, die es zu lösen gilt, verrate ich euch aber gerne auch in einer persönlichen Analyse.
Als WordPress-Experte bin ich jederzeit für euch erreichbar und helfe euch bei allen Fragen, auch in Bezug auf die Technik, gerne weiter. Meldet euch also formlos, wenn ihr noch Fragen oder Bedarf an einer entsprechenden Lösung habt. Ich freue mich auf eure Kontaktaufnahme.
1 Kommentar
Maria
Also ich bin eigentlich nur stille Mitleserin aber muss jetzt einfach mal schreiben, dass ich deine Artikel als relativ unerfahrene Bloggerin mega interessant finde. Ich kenne vieles nicht und umso spannender ist es, sowas zu erfahren. Vorher hatte ich von den Tools nie etwas gehört, jetzt verstehe ich die Materie schon besser. Vielen Dank, für die vielen informativen Beiträge. Auch wenn ich sicherlich nicht oft kommentieren werde in Zukunft, so wollte ich speziell hier einfach mal Danke sagen.