Warum ich 1% meines Umsatzes spende und warum ich finde, dass das jeder Selbstständige Unternehmer tun sollte

Gutes tun und nicht darüber sprechen, lautet für gewöhnlich die Devise. Das handhabe ich im Alltag auch genau so, doch zum Jahreswechsel habe ich mir überlegt, dass darüber sprechen manchmal auch Sinn ergeben kann. Zum Beispiel, um andere zu animieren oder zu motivieren, es mir gleichzutun. Oder einfach, um Kunden und Leser darüber aufzuklären, dass es nicht immer nur um Profit und Gier gehen muss in unserer Welt.

Das jedenfalls ist meine feste Überzeugung. Sowohl als Privatmann als auch Unternehmer denke ich, dass es sich um weitaus mehr als nur Macht und Geld drehen sollte. Es geht darum, gemeinsam etwas zu erreichen und auf Ziele hinzuarbeiten, die überaus guter Natur sein können. Jedenfalls dann, wenn alle es möchten und auch mitmachen. Ganz gleich, ob es die Barrierefreiheit ist, die ich mir seit vielen Jahren auf die Fahne geschrieben habe, oder eben der Support gemeinnütziger Organisationen und Projekte.

Niemand sollte außen vor gelassen werden und wir Menschen stehen in der Verantwortung, dies Wirklichkeit werden zu lassen. Jeder Einzelne von uns! Das ist auch der Grund, warum ich Jahr für Jahr 1 Prozent meines gesamten Umsatzes für einen guten Zweck spende. Mehr dazu in den folgenden Absätzen.

1 Prozent kann die ganze Welt verändern

Eine Spende von einem Prozent des gesamten Umsatzes ist nicht meine Idee oder Erfindung. Es gibt längst Organisationen wie 1% for the Planet, die genau das tun und proklamieren, also Unternehmen sehr gezielt darauf aufmerksam machen möchten, dass eine derartige Spende vieles bewegen kann. Was mich an diesen und anderen Bestrebungen allerdings stört, sind die oft sehr hohen Mitgliedsbeiträge und Auflagen, die die Sache unnötig kompliziert gestalten. Vor allem für Einzelunternehmer oder kleine Organisationen. Anstatt einfach nur zu spenden, wird ein ganzer Apparat drumherum finanziert, den es gar nicht zwingend benötigen würde.

Daher handhabe ich es selbst so, dass ich am Ende des Jahres, wenn alles abgerechnet und gelistet ist, ein Prozent meines gesamten Umsatzes für einen guten Zweck spende. Welcher das ist, entscheide ich natürlich weiterhin selbst. Die Auswahl und Recherche betreibe ich dabei durchaus umfangreich und weiß daher auch ganz genau, was ich mit meinem Geld unterstütze und was eben nicht. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Mir ist es wichtig, dass mein Geld auch genau dort ankommt, wo es meiner Meinung nach dringend benötigt wird.

Die Idee ist also denkbar einfach und problemlos kopierbar. Ihr spendet ein Prozent eures Umsatzes (nicht eures Gewinns) an eine wohltätige Organisation oder Einrichtung eurer Wahl. Soziale und ökologische Projekte können so ganz gezielt unterstützt werden, um sie nach vorn zu bringen und die entsprechenden Weichen für die Zukunft zu stellen. Ein Prozent kann wirklich viel bewirken!

1 Prozent vom Umsatz, nicht vom Gewinn

Oft stellt sich nun automatisch die Frage, warum ich ein Prozent des Umsatzes spende und nicht ein Prozent des Gewinns. Das kann sich jeder eigentlich selbst ausrechnen und damit im Grunde genommen auch selbst beantworten. Weil eine Spende des Gewinns am Ende keine ehrliche und aufrichtige Spende wäre. Das Engagement wäre ein vollkommen anderes und wäre immer davon abhängig, wie erfolgreich das Jahr für mich verlief. Darum soll es bei einer Spende aber gerade *nicht* gehen.

Denn der eigene Umsatz ist von der jeweiligen Gewinnsituation vollkommen unabhängig. Ihr spendet also, auch wenn ihr deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet habt. Es geht somit auch nicht darum zu spenden, was übrig bleibt, weil euer Jahr gerade besonders gut verlief, sondern darum, ganz klar ein Prozent eures Umsatzes zu spenden. Ganz egal, wie das Jahr verlaufen ist.

Eine Spende vom Umsatz, nicht vom Gewinn, macht hier den feinen, aber kleinen Unterschied aus. Egal, welche wirtschaftlichen Schwankungen es auch gegeben hat, die Spende beträgt immer ein Prozent des gesamten Umsatzes und bleibt damit eine ehrliche und aufrichtige Spende. Welchen Gewinn ihr gemacht habt, spielt für die Höhe der Spende somit keinerlei Rolle.

Alle sollten 1 Prozent ihres Umsatzes spenden

In der Einleitung sagte ich es bereits. Das Motto lautet für gewöhnlich: Gutes tun und nicht darüber reden. Doch das macht gute Taten oft auch gänzlich unsichtbar und viele Menschen verlieren den Glauben an eine Sache, wenn sie die einzigen sind oder sich zumindest so fühlen, als wären sie die einzigen, die etwas unternehmen. Daher bin ich der Meinung, zumindest gelegentlich, sollte ruhig davon gesprochen werden dürfen. So wie ich heute davon spreche und euch erkläre, warum ich die Sache mit der ein Prozent Spende so hervorragend finde. Geradezu nachahmungswürdig.

Als Unternehmer tragt ihr eine gesellschaftliche Verantwortung und habt eine Rolle inne, die euch, ob ihr das nun wollt oder nicht, auch zu einem Vorbild für andere werden lässt. Zeigt der Welt also ruhig, dass ihr etwas spendet. Und zwar ganz gleich, wie das Geschäftsjahr für euch verlief, und ganz unabhängig von euren tatsächlichen Gewinnen. Eure Spende bleibt immer ein Prozent eures Umsatzes, was, wie eben bereits erläutert, wichtig für das Konzept selbst ist.

Eure Spende sorgt also nicht nur für mehr Umweltschutz, Tierschutz oder soziale Gerechtigkeit, sondern vermittelt auch von eurem Unternehmen ein klares Bild. Jeden Euro, den ein Kunde in euch investiert, investiert er gleichzeitig in eine gute Sache. Weil ihr nachhaltig, fair und engagiert arbeitet und nicht nur auf Profite und maximale Gewinne aus seid. Soziale Verantwortung würde ich das nennen, wenn sich Unternehmer mehr für die Gemeinschaft einsetzen und nicht nur sich selbst sehen.

Das ist es, was andere inspiriert. Sowohl Privatpersonen als auch Geschäftskunden sehen auf diese Weise, dass es funktioniert. Ein erfolgreiches Business aufbauen und gleichzeitig die richtigen Werte vertreten sowie Gutes tun, ist damit kein Widerspruch mehr. Beides funktioniert ganz wunderbar im Einklang, wenn man denn nur will. Ich will!

3 praktische Tipps für euer eigenes Spendenkonzept

Wenn alles gut lief, hat euch mein Beitrag bereits inspiriert und ihr überlegt nun, wie auch ihr ein ähnliches Konzept für euer Unternehmen auf die Beine stellen könnt. Ein Prozent vom Umsatz spenden, das klingt super und sinnvoll, doch wie lässt sich das nach außen hin kommunizieren? Immerhin möchtet ihr auch andere mit euren Taten inspirieren. Zu diesem Zweck habe ich ein paar Tipps gesammelt, die euch dabei helfen sollen.

1. Transparenz:

Zunächst einmal sollte euch ein Bereich besonders am Herzen liegen. Ist es der Tierschutz? Dann vermittelt das auch euren Kunden. Klärt darüber auf, wohin ihr spenden möchtet und was ihr gezielt unterstützt oder mit bisherigen Spenden bereits erreicht habt. Im Tierschutz helfen manchmal schon wenige Hundert Euro. Zum Beispiel, um einer Tierschutzorganisation den Kauf einer besonders großen Leiter zu ermöglichen, die Tiere somit auch an hohen Orten retten kann. Nur als ganz einfaches Beispiel, wie auch kleine Summen tolle Geschichten ergeben können. Transparenz schaffen ist wichtig, um Verständnis hervorzurufen.

2. Partner:

Schwierig, aber dennoch möglich, ist es auch, langfristige Partner zu wählen. Bestimmte Organisationen immer wieder zu unterstützen oder aber mit gewissen Organisationen eng zusammenzuarbeiten. Auch diese Organisationen haben einen Ruf, auf den ihr euch verlassen könnt, der aber auch vermittelbar ist. Ein Logo der entsprechenden Organisationen und der vergangenen Spenden schafft hier wiederum viel Vertrauen in die Sache selbst. So ist gleich klar, ihr spendet wirklich, und zwar dort, wo es auch tatsächlich korrekt verwendet wird. Zum Beispiel, weil die Organisation bekannt und entsprechend vertrauenswürdig ist.

3. Langfristigkeit:

Wie eben bereits erwähnt, ist es ratsam, das langfristige Engagement auch möglichst offen zu präsentieren. Die Spenden solltet ihr auf einer eigens dafür angelegten Website daher ruhig offenlegen und präsentieren. Hier spielen im Grunde alle vorherigen Punkte mit rein. Seid transparent, ehrlich und zeigt, wohin die Spenden bisher gingen. Wie hoch sie waren und was eure Gedanken dazu gewesen sind oder warum ihr eine bestimmte Organisation ausgewählt habt. Das kann fast noch mehr bewirken als die Spenden selbst, denn andere werden es euch im besten Falle gleichtun.

Das absolute Paradebeispiel Patagonia

Wer von gewinnorientierten Unternehmen spricht, die Gutes tun, kommt um Patagonia nicht herum. Das Bekleidungsunternehmen hat schon früh versucht, etwas zurückzugeben. Beispielsweise legte sich Patagonia in den 80ern bereits eine eigene Umweltsteuer auf. Es rechnete außerdem Umweltkosten der eigenen Bekleidung gegen oder appellierte an die Reparatur der eigenen Jacken, statt einen Neukauf zu bewerben.

Inzwischen ist Patagonia daher zu einer Art Vorbild geworden. Kein Wachstum, nur um zu wachsen, hieß es bei dem Unternehmen oft. Marktwirtschaft, Nachhaltigkeit, Wachstum und Umweltschutz gehen bei Patagonia daher auch Hand in Hand. Das bedeutet allerdings nicht, dass bei Patagonia alles perfekt läuft. Aber es ist eben dennoch ein Unternehmen, welches die Sache mit dem Umweltschutz wirklich ernst meint. Eines, welches schon immer sozial engagiert war und sich für den Schutz unserer Natur einsetzte, Gewinne spendete oder Projekte finanzierte, die unserem Planeten zugutekamen. Nicht weil es musste, sondern weil es wollte und es zum Gedanken des Gründers selbst gehörte.

Inzwischen hat der Gründer sein Eigentum am Unternehmen an eine gemeinnützige Organisation übertragen, den Patagonia Purpose Trust. Dieser wird weiterhin von Familienmitgliedern kontrolliert, soll aber sicherstellen, dass es nicht um Gewinne, sondern um langfristiges Engagement im Umweltschutz geht. Patagonia soll also auch weiterhin Gewinne erwirtschaften, doch gleichzeitig sollen die Überschüsse stark in den Klimaschutz und Ähnliches investiert werden.

Das Thema führt hier allerdings etwas zu weit. Wer sich einlesen möchte, wie Patagonia versucht, alles ein wenig besser als die anderen zu machen, kann dies unter anderem bei der Zeit in verschiedenen Artikeln nachlesen. Es lohnt sich, denn die Gedanken dazu sind überaus interessant.

Lasst uns gemeinsam die Welt verändern

Unsere Welt ist geprägt von sozialer Ungleichheit, Problemen durch den Klimawandel, sowie unternehmerischen Interessen, die immer wieder mit sozialistischen Ansichten kollidieren. Meiner Meinung nach muss das aber nicht so sein. Meiner Ansicht nach, kann jeder, der wirklich will, etwas dagegen unternehmen und für das Richtige einstehen. So schwer ist das am Ende oft gar nicht.

Wenn jeder, ähnlich wie ich, einen kleinen Beitrag leistet, nur ein Prozent spendet, um die Welt ein Stück besser zu machen, ist bereits viel gewonnen. Dabei braucht es, besonders wenn wir das gemeinsam angehen, auch keine großen Summen des Einzelnen. Sondern vielmehr das Engagement aller, um etwas Großes zu bewegen. Es ist nur ein Prozent!

Versucht also zu tun, was ihr könnt, aber ignoriert die Probleme in unserer Welt nicht länger. Auch wenn ihr nur einen Euro im Monat spenden möchtet, bewegt ihr damit mehr, als wenn ihr einfach die Augen verschließt. Ganz gleich, ob im Tierschutz, Klimaschutz oder in Bezug auf Menschenrechte und soziale Ungleichheit. Gebt nicht einfach den Firmen die Macht, die rein wirtschaftlich und börsennotiert handeln, sondern versucht selbst die Welt zu einem besseren Ort werden zu lassen. Mit eurem eigenen Unternehmen. Kommt, wir machen das alle gemeinsam!

1% Spende 2024

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