Erinnert ihr euch noch an Blogs, wie sie in der Zeit vor Social Media waren? Und wie alle dann plötzlich damit anfingen, ihren Content auf Social Media statt in ihrem eigenen Blog zu teilen? Wie es irgendwann einmal schlichtweg einfacher wurde, eine große Reichweite in Social Media zu generieren, als diese mit der eigenen Website zu erzeugen?
Tja, diese Zeiten sind inzwischen schon wieder vorbei. Längst gehen viele Blogger zurück zu ihrer eigenen Plattform und längst ist ein regelrechter Trend entstanden, der fernab dieser Gewohnheiten existiert. »Own Your Own Content« oder auch »Own Your Plattform«, lautet das aktuelle Motto.
Genau darum geht es auch in dem heutigen Artikel. Denn die beiden Trends sind viel mehr als kurzfristige Erscheinungen. Sie bringen erneut ein Umdenken hervor, und zwar dahin gehend, dass es sinnvoller ist, seine Inhalte und seine Plattform zu besitzen. Doch was heißt das überhaupt noch, in Zeiten, in denen selbst der Blog bei einem externen WordPress Hoster liegt? Was meint es, eine Plattform samt Inhalt zu besitzen?
Eine Plattform mitsamt ihrem Inhalt besitzen
Nehmen wir als Beispiel das Content Management System WordPress. Wer das CMS herunterlädt und auf seinem Server installiert, der besitzt einen eigenen Blog. Da er das CMS nicht mietet, keine jährlichen Lizenzgebühren zahlt und auch nicht auf einen teuren WordPress Hoster setzt, kann er es auf seinem Server beliebig oft installieren und somit weitere Blogs einrichten. Ihm gehört die Plattform und er entscheidet, was dort genau passiert und welche Plugins installiert werden. Individuelle Anpassungen sind somit ebenso wenig ein Problem wie die erneute Installation.
Inhalte, die auf dem eigenen WordPress Blog veröffentlicht werden, gehören ihm allein. Er überträgt keine Nutzungsrechte an Dritte und verwertet die Inhalte auch nicht auf weiteren Quellen. Alles, was hier, auf seinem eigenen Server geschieht, gehört somit wirklich nur ihm und er ist dafür verantwortlich. Wenn er Inhalte löschen möchte, ist das mit wenigen Klicks erledigt und eine Nachbearbeitung oder eine Aktualisierung nach mehreren Jahren ist ebenfalls kein Problem.
Eine Plattform zu besitzen bedeutet also in erster Linie, dass die Möglichkeit besteht, sie nach den eigenen Wünschen anzupassen und keine Kosten pro Installation oder Update zu zahlen. Vor allem aber entscheidet ihr darüber, was auf der Plattform passiert. Eure Inhalte gehören euch zudem ganz allein. Was ihr damit anstellt, bleibt daher auch vollkommen euch überlassen.
Wenn die Plattform jemand anderem gehört
Das Gegenteil von »Own Your Own Content« und »Own Your Plattform« ist, wenn ihr WordPress bei einem WordPress Hoster mietet. Der entscheidet dann gerne mal, dass bestimmte, besonders ressourcenhungrige Plugins verboten sind. Eigentlich meint »Own Your Plattform« aber eher, dass ihr Inhalte nicht auf Facebook oder Instagram und TikTok veröffentlicht, sondern eben auf eurer eigenen Plattform, wie einem WordPress Blog.
Denn »Own Your Own Content« und »Own Your Plattform« sind in erster Linie Trends, die weg von Social Media und hin zum eigenen Blog führen. Statt eure Inhalte also an Dritte zu übertragen, besitzt ihr sie wieder selbst und veröffentlicht sie genau so, wie es euch gefällt. Weil ihr WordPress dabei eigenhändig installiert habt, kann euch dabei auch niemand hineinreden oder Inhalte löschen. Es ist eure eigene Plattform, es sind eure Regeln, es ist euer persönlicher Content.
Viel wichtiger ist aber, dass es auch eure Leser sind. Denn während diese in Social Media meist kommen und gehen, besteht auf Blogs für gewöhnlich eine feste Stammleserschaft. Hier werden Diskussionen geführt, Tipps und Tricks geteilt und das fernab von unbeteiligten Dritten, die durch Zufall einen Post auf TikTok oder ein Video auf YouTube entdeckt haben.
Und dann gibt es da noch das große Thema der Abhängigkeit. Denn was passiert, wenn eine Plattform euren Account sperrt, löscht oder schlichtweg pleitegeht? Wo landen eure Inhalte? Wie finden euch eure bisherigen Follower wieder, die euch fernab dieser Plattform gar nicht kennen? Wie damals bei Google+, einige werden sich sicher daran erinnern.
Die drohende Abhängigkeit von Plattformen
Ein wunderbares Beispiel für die Plattformabhängigkeit von Bloggern ist YouTube. Einst war Video Hosting nämlich sehr zu teuer und somit schien es für die meisten geradezu unmöglich, Videos selbst zu hosten. Also wurden alle Videos auf YouTube hochgeladen und dann in den eigenen WordPress Blog integriert. Das war praktisch, funktionierte, brachte Abonnenten auf YouTube ein und schien somit sehr erfolgreich zu sein.
Das wiederum führte dazu, dass YouTube wichtiger wurde, als es in der Realität sein sollte, und der Fokus mehr auf YouTube lag als auf dem eigenen Blog. Nutzer verschwanden oder wechselten daher zu YouTube. Stammbesucher gab es eines Tages auch nicht mehr und so wanderten viele Nutzer vollständig ab. Plötzlich waren Blogger abhängig von YouTube, weil sie ihre Inhalte dort teilten. Das Gleiche könnte ich über Facebook, Instagram oder TikTok sagen, wo ebenfalls viele Menschen ihre Inhalte teilen, statt sie selbst zu veröffentlichen. Doch der, der wirklich etwas davon hat, ist am Ende ausschließlich der jeweilige Dienst, nicht aber der Content Creator.
Eines Tages änderte YouTube dann die Regeln. Videos waren voll mit Werbung, einige verdienten mit, andere nicht. Viel war es dort ohnehin nicht, wenn nicht mit jedem Video gleich Hunderttausende Aufrufe generiert werden konnten. Mit dem einfachen Verdienst lockte YouTube einst Nutzer, bevor dann klar wurde, dass dieser für viele unerreichbar zu sein schien. Stattdessen gaben sie alle ihre Besucher an YouTube ab, während die eigene Plattform eher stiefmütterlich behandelt wurde. Ihr Content, also ihr eigentlicher Wert, war damit nicht mehr unter ihrer Kontrolle. Die Plattformabhängigkeit entstand.
Von Plattformen profitieren nur die Plattformen
Die Abhängigkeit in Bezug auf die Plattformen stieg demnach, während die Kontrolle über die eigenen Inhalte rapide abnahm. Was Instagram mit euren Bildern macht und wo sie angezeigt werden, mag jetzt noch klar sein, doch diese Regeln können sich schlagartig ändern. Eure Texte und Meinungen verpuffen währenddessen im World Wide Web, während der eigene Blog keine neuen Inhalte mehr generiert. Ihr selbst verkauft euch an eine Plattform, ohne davon allzu stark zu profitieren.
Ich sage, Schluss damit!
Es muss wieder ein Bewusstsein für den Wert einzelner Inhalte entstehen. Blogger haben etwas zu sagen! Diskussionen sollten nicht mit unbeteiligten Dritten in Social Media geführt werden und die eigene Plattform sorgt dafür, dass euer Content immer in eurem Besitz verbleibt.
WordPress mag auch nur eine weitere Plattform sein, doch sie gehört gewissermaßen eben euch. Hier entscheidet ihr, ob ihr Bilder postet, Artikel und Meinungen verfasst oder Videos erstellt. Die Videos lassen sich, dank Vimeo oder VideoPress, zudem so einfach wie noch nie und direkt in WordPress selbst hochladen. WordPress kann inzwischen so viel, dass es gar keinen Grund mehr gibt, den eigenen Content auf anderen Plattformen zu verteilen.
Erkennt den Wert eurer einzigartigen Inhalte
Das Problem für viele ist die mangelnde Aufmerksamkeit. Ein Blog muss erst einmal ranken, bekannt werden und seine Stammleser erreichen. Vorher passiert dort nicht allzu viel und oft erscheint einem das Bloggen fast schon isoliert von der Außenwelt. Ein Trugschluss, wie ich finde.
Denn Rankings und Reichweite bauen sich logischerweise erst mit der Zeit auf. Das dauert nun einmal. Inhalte müssen sich herumsprechen und deren Wert den Konsumenten auch erst einmal klar werden. Der Unterschied zwischen der eigenen Plattform und einem sozialen Netzwerk ist der, dass bei letzterem auch Schrott kurzfristig seine Aufmerksamkeit erhält. Wer aber wertvolle Inhalte produziert, geht dort nicht nur unter, sondern verschwendet diese regelrecht an ein Publikum, welches sie nicht zu schätzen weiß.
Ihr solltet also den Wert eurer Inhalte erkennen und nicht mehr alles, sondern nur noch sehr gezielt posten. Auf der eigenen Plattform. Mit der eigenen Zielgruppe. Unter der eigenen Kontrolle. Wir müssen wieder verstehen lernen, wie wertvoll hochwertige, nicht von der KI-generierte Inhalte sind. Und wie wichtig es ist, auch fernab von den Plattformen Dritter eine eigene Gefolgschaft aufzubauen. Denn Follower bringen euch gar nichts, wenn ihr die Plattform nicht selbst kontrollieren könnt.
Own Your Own Content, Own Your Plattform
Der Satz »Own Your Own Content« oder auch »Own Your Plattform« ist zu einer Art Leitlinie dieser neuen, eigentlich aber alten Erkenntnisse geworden. Plattformen sind derart einfach und schnell zu nutzen, dass wir der Versuchung nach Aufmerksamkeit, die wir dort vermeintlich sofort erhalten, oft erliegen. Dass diese Aufmerksamkeit nur kurzfristig besteht und wir nichts Bleibendes hinterlassen, vergessen wir dabei regelmäßig.
Wer seine Plattform und seinen Content hingegen besitzt, kontrolliert und verwaltet, der baut sich ein Portfolio auf. Selbiges verschwindet nicht einfach wieder, sondern bleibt als Wert bestehen. Wie bei einem Buchautor, der auch noch zehn Jahre später mit seiner ersten Geschichte Geld verdient. Während die eigenen Social Media Posts von letzter Woche bereits im Strudel der Masse untergegangen sind.
Mit »Own Your Own Content« und »Own Your Plattform« ist also viel mehr gemeint, als einfach nur einen eigenen Blog aufzusetzen. Es geht darum, die erzeugten Inhalte nicht länger zu verschenken und damit gewissermaßen wegzuschmeißen. Es geht darum, den eigenen Wert zu erkennen und diesen nicht der Jagd nach Aufmerksamkeit zu opfern.
Gerne helfe ich euch dabei, wenn ihr damit beginnen möchtet, einen eigenen WordPress Blog ins Leben zu rufen. WordPress ist ein wunderbares und einfach zu verwaltendes System. Bei der Einrichtung und Wartung unterstütze ich euch gerne mit meinem Wissen und Know-how, damit ihr euch ganz auf euren Content konzentrieren und etwas von Wert erschaffen könnt. Ich freue mich auf eure Kontaktaufnahme.