Im Grunde ist die Sache ganz einfach. WordPress ist ein Content Management System und läuft auf Basis von PHP auf dem jeweiligen Webserver, zum Beispiel Litespeed. Die eigentlichen Inhalte liegen dabei in der MySQL-Datenbank und werden bei Bedarf von WordPress entsprechend geladen. Soweit die grundlegende Funktionsweise des Open Source CMS.
Doch genau die kennen die meisten Blogger schon gar nicht mehr. Weil WordPress es ihnen einfach macht, Content zu erstellen und zu verwalten, treten die technischen Details des Systems sehr schnell in den Hintergrund.
Versteht ihr jetzt auch nur noch Bahnhof, wenn von PHP und MySQL die Rede ist? Wenn ja, dann werdet ihr über die verwendete PHP-Version vermutlich ebenso wenig Bescheid wissen, wie darüber, dass selbige aktualisiert werden kann und auch regelmäßig aktualisiert werden muss.
Zeit, sich diesem Thema einmal anzunehmen. Im heutigen Artikel vermittle ich euch daher zunächst ein wenig Grundwissen, um euch im Anschluss daran dann zu zeigen, warum die PHP-Version bei WordPress tatsächlich eine große Rolle spielt und wie ihr PHP auf eurem Webserver aktualisieren könnt. Seid gespannt und lest weiter.
Was ist PHP und wie funktioniert WordPress?
Ohne PHP würde eure WordPress Website überhaupt nicht funktionieren, soviel sei schon einmal vorab gesagt. Das trifft auch auf alle WordPress Themes und WordPress Plugins zu, die ebenfalls in PHP geschrieben sind. PHP ist dabei eine Programmiersprache, genauer gesagt eine Skriptsprache. Hier möchte ich ganz kurz auf die Grundlagen eingehen, damit ihr wisst, was PHP ist und was die Sprache genau ausmacht.
PHP ist eine serverseitige Programmiersprache, die somit vorwiegend bei Anwendungen im Web ihren Einsatz findet. Serverseitig meint dabei, dass der Code nicht im Browser, sondern auf dem Server mittels Interpreter verarbeitet wird. Das Ergebnis dieser Verarbeitung wird dann an den jeweiligen Browser des Nutzers geschickt.
Im Falle von WordPress funktioniert PHP so, dass der WordPress Core PHP aktiviert und die allgemeinen Funktionen bereithält. Auf Basis dieser kombiniert WordPress das von euch ausgewählte Theme und die aktivierten Plugins miteinander, um das Ergebnis von alledem als fertige Website an den Browser zu senden. Die eigentlichen Inhalte von eurem Blog, also unter anderem die Texte, holt sich PHP dabei aus der MySQL-Datenbank.
PHP ist also die Programmiersprache, in der WordPress, WordPress Themes und WordPress Plugins geschrieben sind. Weil PHP in WordPress so fest verankert ist, solltet ihr immer darauf achten, PHP auf die neuste Version zu aktualisieren. Vor allem deshalb, weil neue Versionen meist viele Verbesserungen und Optimierungen mit sich bringen.
PHP-Version in WordPress überprüfen
Methode 1
Klickt im WordPress Backend auf “Werkzeuge” danach auf “Website-Zustand”
Dann scrollt ihr ein wenig nach unten zu “Server”. Dort steht eure verwendetet PHP Version
Methode 2
Um die PHP-Version direkt innerhalb von WordPress zu prüfen bzw. anzuzeigen, benötigt ihr ein entsprechendes WordPress Plugin. Das hört auf den Namen Display PHP Version und macht genau das, nämlich die jeweilige PHP-Version anzeigen. Und zwar auf dem Dashboard Widget, welches WordPress von Haus aus bereits mitbringt.
Damit ist sofort klar, ob die neuste Version von PHP verwendet wird oder nicht. Welche Version aktuell ist, könnt ihr dabei auf der Website von PHP.net nachschauen. Ihr müsst übrigens nicht immer die allerneuste Version installiert haben, es sollte aber zumindest die neuste Hauptversion sein.
Methode 3
Eine andere Möglichkeit, um die aktuelle PHP-Version auf dem Server zu überprüfen, wäre, bei eurem Hoster nachzuschauen. Normalerweise haben Hoster im Admin ein Menü wie »PHP« oder »PHP-Version«, wo diese einsehbar und sogar änderbar ist. Viele Hoster erlauben dabei die freie Auswahl von PHP-Versionen, sodass ältere wie auch neue Fassungen auf dem jeweiligen Server ganz einfach per Klick aktiviert und deaktiviert werden können.
PHP-Version auf dem Webserver aktualisieren
Wie eben schon angerissen, können PHP-Versionen für gewöhnlich direkt beim Hoster ausgewählt werden. Neue Versionen müsst ihr dabei meist erst händisch aktivieren, da Hoster gerne auf älteren Versionen verweilen, weil diese besser unterstützt werden und bei veralteter Software weniger Probleme verursachen. Da WordPress hier in der Regel aber auf dem neuesten Stand ist, könnt ihr mit dem CMS für gewöhnlich problemlos die neuste PHP-Version verwenden.
Es gibt jedoch keine Garantie, dass auch alle Plugins die neuste Version von PHP unterstützen. Das WordPress Plugin PHP Compatibility Checker prüft daher die Kompatibilität, indem es Plugins und Themes scannt und etwaige Kompatibilitätsprobleme deutlich anzeigt. Wenn keine Probleme vorhanden sind, ist das PHP-Update gefahrlos möglich. Allerdings liefert das Plugin auch keine Garantie, da es den Code nicht wirklich ausführt und somit keine Laufzeitkompatibilitätsprobleme erkennen kann.
Nun gibt es natürlich noch andere Varianten und Methoden, doch dieser Beitrag richtet sich ganz klar an Anfänger. Dementsprechend verzichte ich hier auf händische Methoden. Wer sich nicht auskennt und keine Optionen im Kundencenter seines Hosters findet, sollte diesen anschreiben und danach fragen, welche PHP-Version im Einsatz ist und wie diese bei Bedarf aktualisiert werden kann.
PHP ist für WordPress ein elementarer Bestandteil
Die PHP-Version spielt in Bezug auf WordPress eine ziemlich große Rolle. Das liegt vor allem daran, dass fast jede neue PHP-Version auch extreme Verbesserungen in der Performance mit sich bringt. Oder ganz neue Features, die ebenfalls von Bedeutung sind. So wie PHP 8 beispielsweise erstmals einen Just-in-Time Compiler integrierte, den es zuvor gar nicht gab. Jede neue PHP-Version bringt in der Regel also signifikante Verbesserungen mit sich.
Ein weiterer Punkt ist, dass PHP im Falle von WordPress sicherheitsrelevant sein kann. Werden vorhandene Sicherheitslücken oder Schwachstellen in PHP geschlossen, sind diese gerade bei WordPress entsprechend populär. Einfach deshalb, weil das CMS unglaublich weit verbreitet ist und daher ein beliebtes Ziel für Angreifer darstellt, die solche bekannten Lücken natürlich sofort automatisiert abfragen und angreifen.
Auf die neuste PHP-Version zu aktualisieren, ergibt also Sinn. Wenn dies euch als Anfänger nicht möglich ist, hilft ein Wartungs-Service weiter. Gerne könnt ihr mich beispielsweise kontaktieren, damit ich eure WordPress Website dauerhaft aktuell halte und auch die PHP-Version regelmäßig überprüfe. Alternativ verrät euch euer Hoster, wo ihr die Einstellungen bezüglich PHP vornehmen könnt. Seid dann aber bitte vorsichtig, damit beim Wechsel nichts schiefgeht und die Kompatibilität mit allen verwendeten Themes und Plugins gewährleistet ist.
3 Kommentare
Sam Trinczek
Vielen Dank für diese sehr guten Tipps und Infos. Man lernt immer wieder dazu, zumal ich mich eigentlich recht wenig um solche technischen Details kümmere (ich habe einen Kollegen, der das besser kann als ich) 😉
ABER, interessieren tut es mich trotzdem, wenn ich mal in (technischen) Gespräche auf diverse Dinge aufmerksam gemacht werde. Und beim Surfen habe ich deinen Blog gefunden! Werde hier öfters mal reinschauen. Lieben Dank noch mal! Sam
wein monika
Gibt es einen neueren PHP checker für PHP 8.0 oder 8.1?
Vielen Dank!
Monika Wein
Mario
Die Methoden klappen für alle PHP Versionen, das hat nichts mit einer Version zu tun. Es wird ja nur angezeigt was auf dem Server aktiviert ist.