Wie der WordPress-Gründer die Zukunft von WordPress sieht

wordpress 2018

Er ist nicht unumstritten, doch er hat von Anfang an eine klare Vision verfolgt. Die Rede ist vom WordPress-Erfinder Matt Mullenweg, der nach wie vor maßgeblich für die Richtung verantwortlich ist, in die sich das Content Management System Monat für Monat entwickelt.

Einmal im Jahr berichtet er außerdem über seine Zukunftspläne und Ansichten, die aktuelle Lage und bestehende Probleme von WordPress und der Community. Dies geschieht in Form einer Keynote. Auf der diesjährigen State of the Word 2018 war es wieder so weit – Matt Mullenweg sprach über die Zukunft von WordPress und offenbarte dabei spannende Hintegründe.

Was für Erkenntnisse dies brachte und wie sich der WordPress-Gründer sein CMS in den nächsten Jahren vorstellt, soll dieser Artikel ein wenig genauer klären.

Gutenberg ist da und wird bleiben

Wer WordPress aktiv einsetzt, kennt sicherlich den sehr einfachen TinyMCE Editor. Dieser erlaubt es schnell und direkt Texte sowie längere Artikel zu verfassen, die dann kinderleicht formatiert und mit Bildern oder Videos ergänzt werden können. Als klassischer WYSIWYG-Editor (WYSIWG = What You See Is What You Get) funktioniert er dabei ähnlich wie beispielsweise Microsoft Word oder Apple Pages, sodass der eigentliche HTML Code für Text und die Formatierungen automatisch und im Hintergrund erzeugt wird, für den Benutzer also gar nicht sichtbar ist. Sie schreiben, wie in einem Schreibprogramm.

Über die Jahre wurde TinyMCE dabei nicht nur in WordPress zu einem Standard, sondern quasi überall wo Online-Editoren verwendet wurden, weshalb sich eine gewisse Gewöhnung an diese Art der Bedienung einstellte. Auch einer der Gründe dafür, warum der neue Gutenberg Editor von WordPress derzeit noch auf viel Kritik stößt.

gutenberg blocks

Doch die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Art und Weise, wie Content im Internet präsentiert und konsumiert wird. Auf der Keynote leitete Mullenweg daher in die Möglichkeiten ein, die der Gutenberg getaufte Block-Editor bietet. 70 Blöcke liefert dieser von Haus aus mit, wohingegen bereits 100 Drittanbieter-Blöcke hinzukommen, was über 1.000 Möglichkeiten mit sich bringt, den eigenen Content zu gestalten.
Die Veröffentlichung ist dabei in mehrere Phasen unterteilt.

Phase 1:

Die Grundlegenden Blöcke, die zum Schreiben und Veröffentlichen benötigt werden. Mit WordPress 5.0 erreicht diese Phase ihren finalen Zustand.

Phase 2:

Anpassungen außerhalb der Seiten und Beiträge, beispielsweise Widgets und Menüs, sind Teil von Phase zwei.
Diese ist für 2019 geplant, erfordert laut Mullenweg aber noch viele intensive Tests.

Phase 3:

Bis 2020 sollen dann weitere Anpassungen folgen, die speziell für die Zusammenarbeit mit mehreren Nutzern gedacht sind.

Phase 4:

Ebenfalls bis 2020, soll die Mehrsprachigkeit der Inhalte unterstützt werden.

Früher oder später wird also alles in Blöcke unterteilt, sodass bei WordPress sämtliche Anpassungen direkt inline über den Block-Editor Gutenberg funktionieren werden. Bis diese Funktionalität aber in jedem Bereich angekommen ist, dauert es eben noch eine Weile. Läuft alles nach Plan, ist die Umstellung bis 2020 weitgehend abgeschlossen.

WordPress ist eine Idee

Ebenfalls stellte Mullengweg abermals klar, dass WordPress nicht einfach ein CMS, eine Codebasis oder ein Programm sei. WordPress ist eine Idee vom barrierefreien Veröffentlichen eigener Inhalte. Die Idee steht für WordPress selbst, ebenso wie für die Funktionen, weshalb auch immer wieder neue Wege getestet und erprobt werden. WordPress bleibt lebendig, weil eine Idee verfolgt wird, ohne dabei in zu engen Grenzen zu denken. Alles ist möglich, wenn die grundlegende Idee dadurch einfacher, besser oder sinnvoller erscheint.

Auch stellte Mullenweg klar, dass WordPress ein starkes kommerzielles Ökosystem im Rücken habe, um seine Ziele weiterhin bestmöglich zu verfolgen. Dieses unterstütze die Sache selbst und sorge außerdem dafür, dass WordPress nicht so einfach verschwinden wird. Schätzungsweise zehn Milliarden US-Dollar generiert das Ökosystem hinter WordPress jährlich. Eine ganze Menge also.

Was es sonst noch zu hören gab

Während der Block-Editor Gutenberg nach wie vor mit gemischten Gefühlen gesehen und aufgenommen wird (nicht jeder mag ihn), waren es andere Zahlen und Fakten, die für positiven Zuspruch sorgten und WordPress allgemein gut dastehen ließen.

wordpress php version

Zum Beispiel, dass WordPress bis spätestens Ende 2019 PHP-Version 7.0 als Mindestvoraussetzung haben soll, was gerade die Entwickler positiv stimmt. Vor allem sorgt dieser Umstand aber dafür, veralteten Code endlich auf einen neuen Stand zu bringen, sodass verwaiste und unsicherere Plugins etc. gar nicht mehr funktionieren werden, wenn sie nicht mindestens PHP 7.0 unterstützen.

Ebenfalls interessant: Durch Let’s Encrypt und die Zusammenarbeit mit Hostern, sind inzwischen schon fast 60 Prozent aller WordPress-Installationen verschlüsselt. Das ist, angesichts der Tatsache, dass SSL-Verschlüsselung gerade von Anfängern etwas schwer verstanden wird, durchaus gute Zahlen.

Außerdem wurden 145 Wordcamps in 48 Ländern abgehalten und bei den Meetups gab es ein Wachstum von rund 50 Prozent in Bezug auf die Teilnehmer. Alles in allem ebenfalls keine schlechten Werte, die klar für die große Zukunft von WordPress sprechen.

matt

WordPress wird größer und größer

Auch wenn der neue Gutenberg Editor nicht nur für Begeisterung sorgte und allgemein viel Kritik erntet, so ist er dennoch ein wichtiger und richtiger Schritt in die Zukunft. WordPress wird weiter wachsen und mit dem Block-Editor wird das CMS sogar noch umgänglicher, während es im Hintergrund weiterhin komplex bleibt und PHP 7.0 dafür sorgen wird, dass viele veraltete Plugins und Themes aus der aktiven Anwendung verschwinden werden.

Wer mehr über die State of the World 2018 und den Vortrag von Matt Mullenweg erfahren möchte, findet die Aufzeichnung übrigens bei YouTube.

Bild eines Logos von Discord

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