WordPress ist unter anderem deshalb so populär geworden, weil es viele Möglichkeiten der einfachen Erweiterung bietet. Wer sich ein andres Design für seinen Website wünscht, aktiviert schnell und problemlos ein neues Theme, schon bekommt der gesamte Blog einen frischen Look.
Auch Funktionen können in WordPress nachträglich hinzugefügt werden. Dies geschieht meist über sogenannte Plugins, die es kostenlos als Download gibt und die direkt innerhalb von WordPress aktiviert werden können. Zum Großteil jedenfalls, denn immer wieder fällt auch der Begriff Premium Plugin und manch eine kostenlose Erweiterung, ist in Wahrheit nur eine stark beschnittene Testversion.
Was es mit den sogenannten Premium Plugins auf sich hat und warum diese manchmal Sinn ergeben und sich lohnen können, klärt unser heutiger Artikel.
Kleine Funktionen als WordPress Plugin
Bei WordPress ist es meist so, dass kleine Funktionen, die das CMS nicht von Haus aus mitbringt, mit einem Plugin nachgerüstet werden können. Dafür gibt es das offizielle Plugin-Verzeichnis von WordPress, in welchem Nutzer nach Belieben suchen können. Die meisten werden das Plugin-Verzeichnis schon kennen, schließlich kommen auch SEO Plugins wie Yoast oder Caching Plugins wie zb. Fastes Cache oder perfmatters über das Verzeichnis in euren Blog. Erweiterungen, die für WordPress inzwischen schon fast Pflicht geworden sind.
Wer eine Funktion vermisst oder seinen WordPress Blog durch neue Features aufwerten möchte, sucht also im Verzeichnis der Plugins und wird meist auch fündig. Zum einen aber nicht immer, zum anderen gibt es auch viele Plugins, die nicht mehr weiterentwickelt werden oder einfach schlecht programmiert sind. Denn theoretisch kann für WordPress jeder ein Plugin veröffentlichen, also auch diejenigen, die mit einem Tutorial ihre erste Erweiterung fabrizieren, ohne wirklich Ahnung von der Materie zu haben. Genau da kommen nun die Premium Plugins zum Zug.
Wenn es kompliziert wird, werden es meist Premium Plugins
Premium Plugins sind häufig (nicht immer) große WordPress Erweiterungen, die sich von Hobby-Entwicklern kaum realisieren lassen. Amazon Affiliate Plugins beispielsweise, erfordern oft beständige Anpassungen, ein Verständnis der Amazon API, Optimierungen und vieles mehr, damit sie einen Blog nicht ausbremsen, einen sauberen Code besitzen und den Richtlinien des Partnerprogramms entsprechen, die sich des Öfteren mal ändern. So etwas gibt es zwar auch kostenlos, richtig umfangreich werden Plugins aber meist erst dann, wenn der Entwickler etwas an ihnen verdient und sich dementsprechend mit viel Einsatz, um ihre Weiterentwicklung kümmert.
Wenn es kompliziert wird, wird es also meist auch Premium. Zum Großteil liegt das daran, dass solche Erweiterungen eben viel Zeit brauchen und auch jede Menge Support. Und wenn sich jemand fast schon hauptberuflich, um Kundenwünsche, Supportanfragen, neue Features und eine möglichst saubere Programmierung kümmern muss, kann er das eben meist nicht nach seiner Arbeit erledigen, sondern es wird zu seiner Arbeit. Freiberufler haben beispielsweise oft einige Premium Plugins im Portfolio, als zweites Standbein und sichere Einnahmequelle. Das ist auch durchaus fair und legitim.
Außerdem gibt es dann noch Erweiterungen wie Yoast SEO, was es zwar auch kostenlos gibt, im Grunde aber dann doch nur bezahlt, da der volle Funktionsumfang hinzugekauft werden. Freemium nennt sich so etwas dann, weil das Plugin zwar »Free« ist, aber nur als »Premium« wirklich Sinn ergibt. »Freemium« eben. Oder anders gesagt: Eine stark beschnittene Demo, die zwar dauerhaft und umsonst genutzt werden kann, im Funktionsumfang aber entsprechend begrenzt wurde.
Abo-Modelle für einen dauerhaften Erfolg
WordPress Premium Plugins setzen dabei entweder auf einen Direktverkauf zum Einmalpreis oder sie zwingen den Anwender ein Abo-Modell auf. Was erst einmal teuer klingt, macht sowohl aus Entwickler- als auch aus Kundensicht Sinn. Bei einem Einmalkauf ist die Zielgruppe der WordPress-Nutzer, die die Funktion tatsächlich benötigen, nach einiger Zeit bereits erschöpft. Dann gibt es keine Verkäufe mehr, der Entwickler verdient nichts mehr und stellt irgendwann frustriert die Entwicklung ein, weil es sich einfach nicht mehr lohnt und ein Minusgeschäft wird. Das ist schon oft passiert und sehr ärgerlich, weil WordPress Plugins dann häufig verwaisen oder neue Versionen des CMS nicht mehr korrekt unterstützen.
Die andere Möglichkeit ist das Abo-Modell. Hier schließen die Nutzer ein Abonnement für das jeweilige WordPress Plugin ab, was dann meist ein Jahr lang gilt. Nach diesem Jahr wird das Abonnement automatisch verlängert, es muss also noch einmal gezahlt werden. Klingt erst einmal unfair, ist in der Realität aber das einzige System, was bei Plugins dauerhaft funktioniert. Warum? Weil Entwickler auch nach Jahren noch Einnahmen erzielen müssen, um Plugins weiterentwickeln und verbessern zu können.
Auch Sicherheitsupdates, neue Features und mehr, brauchen einfach viel Zeit und kosten den Entwickler somit Geld. Wie eben schon angedeutet, ist so etwas mit einem Einmalkauf im Grunde unmöglich, zumindest nicht dauerhaft. Deshalb garantieren nur Abo-Modelle, dass ein Plugin auch in vielen Jahren noch weiterentwickelt werden kann.
Fazit:
Große Plugins kosten Geld, kleine manchmal auch
Am Ende sind es meist die großen, umfangreichen, sich ständig verändernden Plugins, die ein Abonnement voraussetzen und dementsprechend guten Support erhalten. Die kleinen, die ein cleverer Programmierer auch nebenbei pflegen kann, gibt es im Premium-Bereich hingegen oft als Einmalkauf.
Hier ist aber dennoch damit zu rechnen, dass irgendwann der Support einfach endet, wenn sich nicht mehr genügend neue Käufer finden. Desto kleiner das Plugin, desto geringer ist aber der Aufwand für den Programmierer und deshalb bedarf es für kleine Funktionen meist auch kein Abonnement.
Oft sind kleine WordPress Plugins daher auch kostenlos verfügbar oder werden von der Community entwickelt, sind also nicht Premium. Ob sich Premium Plugins für den eigenen Blog lohnen, muss jeder selbst entscheiden. Oft sind sie die bessere Wahl, schon aus einfachen Supportgründen. Allerdings muss hier dann natürlich darauf geachtet werden, dass es sich am Ende noch lohnt, denn zehn gleichzeitig laufende Abonnements, sind dann doch etwas zu teuer.
Ich hoffe, ich konnte euch das System der WordPress Premium Plugins hiermit ein wenig genauer erläutern.