WordPress Performance: Die wichtigsten Server-Anforderungen von WordPress in der Übersicht

WordPress ist das vermutlich am meistverbreitete und beliebteste Content Mangement System überhaupt. Das hat auch einen Grund, denn das CMS ist besonders einfach zu bedienen und stellt kaum Ansprüche an die Hosting-Umgebung. Zumindest glauben das die meisten Blogger, denn tatsächlich ist es eigentlich sogar so, dass WordPress im Vergleich recht hohe Anforderungen an den jeweiligen Server stellt.

Unter Experten ist WordPress daher auch geradezu bekannt und berüchtigt dafür, besonders ressourcenhungrig zu sein. Das stellt speziell für kleinere Projekte immer wieder eine Herausforderung dar, weil diese mit WordPress häufig überdimensioniert erscheinen und leistungsstarke Server benötigen, obwohl sie im Grunde nichts weiter als eine kleine Unternehmenswebsite oder einen persönlichen Blog mit dem CMS realisieren möchten.

Zeit, sich diesem Thema einmal etwas intensiver zu widmen. Welche Systemanforderungen stellt WordPress denn nun wirklich? Worauf muss bei einem Hosting oder dem jeweiligen Server genauer geachtet werden? In meinem heutigen Beitrag werde ich mir genau diese Aspekte von WordPress etwas genauer ansehen und die Einzelheiten zu den bestmöglichen Bedingungen ein wenig aufschlüsseln.

Server-Anforderungen von WordPress

Jede Software auf einem Computer stellt gewisse Anforderungen an diesen. WordPress ist da nicht viel anders. Als Software stellt es demnach Anforderungen an den jeweiligen Webserver, der am Ende auch nichts anderes als ein Computer ist, der permanent mit dem Internet verbunden wird. Doch welche Anforderungen sind das genau und wie verhalten sich diese im direkten Vergleich? Was ist wirklich wichtig und was eher weniger?

In diesem Abschnitt werde ich mir jetzt die wichtigsten Bestandteile einer Server-Konfiguration in Hinblick auf die Hardware einmal genauer ansehen. Danach möchte ich noch kurz das Thema der WordPress Hoster ansprechen und euch zudem meine Empfehlungen bezüglich des WordPress Hostings mit auf den Weg geben.

Speicherplatz

Wie jeder Computer besitzen auch Server eine Festplatte. Wie groß diese sein sollte, hängt in erster Linie davon ab, wie viele Daten ihr speichern möchtet. WordPress selbst benötigt dabei nicht allzu viel Speicherplatz auf dem Server. Wie viel also wirklich notwendig ist, hängt hier eher damit zusammen, was genau ihr innerhalb eures Blogs speichern möchtet. Bilder verbrauchen beispielsweise nicht sehr viel, Videos hingegen schon. Doch die sollten ohnehin nicht vom eigenen Server geladen werden, sondern im besten Fall von einem CDN oder Video-Hoster stammen, der auf schnelles Streaming ausgelegt ist.

Außerdem ist die Geschwindigkeit des Speichers entscheidend. Eine schnelle SSD ermöglicht somit einen schnelleren Zugriff auf den Speicher, als eine veraltete HDD, die deutlich träger reagiert. Am Ende reichen für die meisten Blogs deshalb auch 5 bis 10 Gigabyte vollkommen aus. Oft sind aber ohnehin schon 10 bis 100 Gigabyte Speicherplatz inklusive. Das reicht fast immer und wird von kleinen WordPress Websites auch gar nicht voll ausgenutzt. Wichtiger ist also, dass der Speicher in Form einer schnellen SSD zur Verfügung gestellt wird und entsprechend schnell gelesen werden kann.

RAM

WordPress ist ein dynamisches Content Management System, welches darauf ausgelegt ist, besonders schnell auf Benutzeranfragen zu reagieren. Der RAM ist hier entscheidend dafür verantwortlich, wie viele solche Anfragen auf einmal und vor allem auch ohne Probleme oder Verzögerungen bearbeitet werden können. 1 Gigabyte RAM sind für WordPress daher absolute Pflicht und eigentlich inzwischen schon viel zu wenig. Besser sind 2 Gigabyte oder noch weitaus mehr.

Auch deshalb, weil es Cache-Systeme gibt, die Seiten direkt im RAM zwischenspeichern. Mehr RAM-Kapazität heißt also erst einmal, dass eure Website weniger schnell schlappmacht, ganz egal, wie viele Besucher gerade bei euch vorbeischauen oder welche Aufgaben im Hintergrund ausgeführt werden müssen. Plugins benötigen unter Umständen nämlich ebenfalls viel RAM, was dann dazu führt, dass mehr in diesem Bereich auch einfach besser ist.

Der RAM ist für die Performance von WordPress somit ein entscheidender Faktor. Er bestimmt, wie viele Aufgaben ausgeführt werden können, ohne dass der Server dabei in die Knie geht. Wird ein RAM-Caching verwendet, sollte der Speicher noch einmal deutlich größer ausfallen.

CPU

Die CPU verwaltet Befehle, sorgt für eine effiziente Code-Ausführung und verwaltet anfallende Aufgaben innerhalb von WordPress. Die CPU ist damit ein wenig wie das Gehirn des Servers. Je besser die CPU also ist, desto weniger Schwierigkeiten hat sie, selbst komplexe Aufgaben effizient und ohne spürbaren Performanceverlust gleichzeitig auszuführen.

Wichtig ist die CPU in erster Linie bei Plugins die viele Ressourcen für ihre Funktionen benötigen. Besonders komplexe Erweiterungen profitieren daher von einer schnelleren CPU. Auch WordPress selbst kommt die schnelle CPU zugute, sodass selbst zu Spitzenzeiten alle anfallenden Aufgaben noch problemlos ausgeführt werden können, wenn die CPU über genug Rechenleistung verfügt. Wichtiger als der Takt ist hierbei die Anzahl der vorhandenen Kerne. Je mehr Kerne eine CPU besitzt, desto mehr Multitasking kann sie betreiben. Jeder Kern kümmert sich dann um unterschiedliche Aufgaben, sodass viele Tasks gleichzeitig statt nacheinander bearbeitet werden können.

WordPress selbst stellt als CMS keine großen Anforderungen an die CPU. Durch umfangreiche und rechenintensive Erweiterungen steigen die Anforderungen unter WordPress dann jedoch schnell massiv in die Höhe. Viele unterschätzen diesen Faktor, weil sie nicht wissen, dass jedes Plugin auch die entsprechende Leistung auf dem Server einfordert.

PHP

WordPress basiert auf der Skriptsprache PHP und erfordert somit auch stets eine der neusten PHP-Versionen. Wichtig bei einem WordPress Hoster ist deshalb, dass dieser regelmäßig neue PHP-Versionen einspielt und euch im besten Fall auch selbst wählen lässt, welche PHP-Version ihr auf dem jeweiligen Hosting aktivieren möchtet. Das geht oft über eine Option oder einen Haken im Menü und sorgt dafür, dass ihr nicht an die jeweilige Version gebunden seid, die der Hoster automatisch einspielt, sondern selbst die Wahl habt. 

Manches Mal verursacht PHP nämlich auch Probleme mit bestimmten WordPress Plugins, weshalb es gelegentlich ratsam ist, nicht gleich auf die neueste Version zu wechseln, da eine ältere Version von PHP notwendig ist, damit der Blog weiterhin wie gewohnt funktioniert. PHP ist für WordPress sowie die WordPress Plugins und Themes demnach besonders wichtig und deshalb solltet ihr bei der Auswahl eines Hosters auch unbedingt auf die notwendige Flexibilität bezüglich der PHP-Version achten.

Standort

Der Serverstandort ist entscheidend für die Ladezeiten verantwortlich, die eure WordPress Website am Ende aufweist. Natürlich leben wir mittlerweile in Zeiten von Cloud Hosting, sodass es oft mehrere Standorte zur Auswahl gibt. Wer jedoch eine Website für Deutschland anbietet, sollte auch darauf achten, dass sich der Server dort befindet. Gleiches gilt für Österreich oder die Schweiz. Es ist immer von Vorteil, wenn der Server möglichst nah an der eigenen Zielgruppe steht. Denn das führt zu schnelleren Reaktionszeiten und somit kürzeren Ladezeiten eurer WordPress Website.

Datenbank

Datenbankmanagementsysteme (DBMS) gibt es verschiedene, doch WordPress verwendet normalerweise MySQL. Im Grunde müsst ihr euch die Sache so vorstellen, dass WordPress als CMS nur das Betriebssystem für euren Blog ist. Die eigentlichen Inhalte liegen hingegen in der Datenbank. Wird die Website also aufgerufen, aktiviert sich WordPress, ruft die Inhalte aus der Datenbank ab und zeigt sie entsprechend eurer Einstellungen mitsamt Themes und Plugins an. Soweit so verständlich.

WordPress verwendet wie erwähnt MySQL oder auch MariaDB, um Daten zu speichern und abzurufen. Grundsätzlich rate ich Anfängern immer dazu, MySQL zu verwenden. Einfach aus dem Grund, weil der Support dafür besonders groß ist, jeder ein wenig darüber Bescheid weiß und es somit schnell Hilfestellung bei Problemen gibt. Mit MariaDB ist das anders. Das Datenbankmanagementsystem hat zwar ebenfalls seine Fans und gilt als etwas schneller, ist aber weniger bekannt und verbreitet. Hilfe zu bekommen ist bei MySQL also wesentlich einfacher, auch weil die Foren voll mit typischen Problemen oder Fehlern sind. Bei MariaDB ist das nicht so.

Zudem spielt auch der Speichertyp eine Rolle. Achtet darauf, dass der Datenbankserver (separiert vom eigentlichen Hoster) ebenfalls mit einer SSD ausgestattet ist, damit die Performance gewährleistet werden kann. Bei vielen Hostern ist die Datenbank der Flaschenhals im Hinblick auf die Performance.

Software

Genau wie euer Computer mit Windows oder MacOS läuft, benötigt auch der Server ein entsprechendes Betriebssystem, um wie gewünscht zu funktionieren. Im Falle von WordPress werden Nginx oder Apache eingesetzt. Genau wie bei den Datenbankmanagementsystemen haben auch Nginx oder Apache ihre eigenen Vor- aber auch Nachteile.

Hier rate ich ebenfalls dazu, wenn möglich, auf das altbewährte und allseits bekannte Apache zu setzen. Zwar hat sich Nginx in vielerlei Hinsicht als effektiver oder zumindest schneller erwiesen, doch der Support innerhalb der Community ist geringer und die Konfiguration mitunter schwieriger zu handhaben. Das ist ähnlich wie bei MySQL und MariaDB, die wir im vorherigen Absatz besprochen haben.

Alternativ zu Apache taucht auch immer wieder LiteSpeed auf. Das ist ebenfalls eine Webserver-Software, die mit Fokus auf eine möglichst hohe Performance entwickelt wurde. LiteSpeed ist dabei nahezu vollständig kompatibel mit Apache und unterstützt auch die für WordPress oft wichtige .htaccess entsprechend umfangreich. Außerdem besitzt LiteSpeed einen speziellen LiteSpeed Cache, von dem WordPress ebenfalls stark profitieren kann. Im Grunde funktioniert LiteSpeed zudem genau wie Apache und wird gerne für WordPress Blogs eingesetzt, weil es entsprechend performant ist.

Was ist mit speziellen WordPress Hostern?

Weil WordPress zum Teil gänzlich andere Anforderungen stellt als die üblichen Web-Anwendungen, haben sich seit vielen Jahren spezielle WordPress Hoster etabliert. Diese versprechen vorwiegend eine Hosting-Umgebung, die ganz gezielt an die Bedürfnisse des CMS angepasst wurde. Mit optimierter Hardware, besonders schnellen Datenbankservern und eventuell auch eigener Software, Firewalls oder speziellen Caching-Systemen.

Die WordPress Hoster sind streng genommen nicht wirklich notwendig, liefern aber dennoch sehr leistungsstarke Systeme. Oft rate ich meinen Kunden dennoch davon ab, da die Preise in keinem Verhältnis zum Gebotenen stehen, diese häufig nach Besucherzahlen berechnet werden und somit allgemein kaum ein Mehrwert entsteht.

Im schlimmsten Fall habt ihr bei WordPress Hostern weniger Einfluss auf das Hosting selbst, was bei einem starken Wachstum des Blogs problematisch werden kann, weil es dann an Erweiterbarkeit fehlt. WordPress Hoster sind demnach zwar besonders einfach, allerdings auch deutlich weniger flexibel, vor allem dann, wenn ihr etwas abseits von WordPress realisieren möchtet. 

Der Erfahrung nach entwickeln sich die meisten Blogs weiter und wachsen über die Möglichkeiten solcher Hoster hinaus. In solch einem Fall werde ich von Kunden dann mit dem Wechsel auf einen starken Server beauftragt, was nun jedoch aufwendiger ist, auch wenn dieser viele Vorteile mitbringt und zudem günstiger ist als das WordPress Hosting. Dennoch ist der Wechsel immer komplizierter, als seinen Blog von Anfang an auf einem flexiblen Server zu hosten.

Meine Empfehlungen bezüglich WordPress Hosting

Wer es besonders einfach mag, der kann zu einem WordPress Hoster greifen. Notwendig sind diese in der Regel aber nicht, nur deutlich teurer. Sinnvoller ist es da schon eher, ein Hosting mit Standardumgebung zu wählen. Hier herrscht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, die Systeme sind später entsprechend erweiterbar und neben WordPress selbst lassen sich zudem auch noch andere Anwendungen realisieren. Einige Plugins benötigen zudem besondere Tweaks und wieder andere sind bei WordPress Hostern schlichtweg verboten, da die Umgebungen nicht dafür angepasst sind. Auch das gibt es.

Solche Dinge erspart ihr euch, indem ihr einen gewöhnlichen Server oder ein Hosting-Paket wählt. Bei letzterem gilt es nur darauf zu achten, dass genug RAM und CPU zugewiesen sind, damit WordPress auch entsprechend performant betrieben werden kann. Ein V-Server ist meist eine gute Alternative und bietet das vermutlich beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Als persönliche Empfehlung rate meinen Kunden immer zu “All-Inkl Privat Plus“.
Es mag modernere oder verlockendere Alternativen geben, doch genau das ist bei einem Webserver gar nicht unbedingt zu empfehlen. Denn sowohl Apache als auch MySQL sind etablierte Standards, die jeder in- und auswendig kennt. Wer Hilfe benötigt, bekommt sie daher auch und muss nicht erst nach Lösungen suchen.

Für welchen Hoster habt ihr euch entschieden? Ich freue mich über Kommentare diesbezüglich, um ein paar Eindrücke sammeln zu können.

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