High-Performance Order Storage (HPOS) ist eine Funktion in WooCommerce, welche die Datenbankstruktur im E-Commerce stark optimiert. Mit der Verwendung von speziellen Tabellen und Indizes für Bestelldaten wird der Datenbankprozess entsprechend stark optimiert, was zu einer deutlich gesteigerten Performance und höherer Skalierbarkeit führt.
Spannend ist die High-Performance Order Storage in erster Linie deshalb, weil sie ohne viel Fachwissen für einen massiven Vorteil sorgt. Es sind keine händischen Eingriffe dafür notwendig und kein Experte mehr, der sich gezielt darum kümmern muss. Zudem werden die Backups vereinfacht, indem entscheidende Daten auf entsprechend einfache Art und Weise exportiert werden können.
Mit den Vorteilen, die die High-Performance Order Storage euch bietet, ist es ein leichtes seinen Shop zu optimieren und zu pflegen. Außerdem sind Neuentwicklungen durch die veränderten Strukturen der Tabellen wesentlich einfacher als noch zuvor. HPOS bringt demnach eine ganze Menge frischen Wind in das doch recht klassische WooCommerce Shop-System.
Was das genau bedeutet, schaue ich mir heute mit euch noch einmal im Detail an. Vor allem, um ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn obwohl HPOS bereits im August veröffentlicht wird, hat noch kaum jemand davon gehört oder weiß, was es damit auf sich hat.
Was ist HPOS für WooCommerce?
HPOS steht für High-Performance Order Storage und wurde von WooCommerce zuvor als Custom Order Tables betitelt. Bei der Funktion High-Performance Order Storage handelt es sich um eine Methode, um Datenbankstrukturen einfach, solide und auf möglichst leicht verständliche Weise anzulegen. Das System wurde von WooCommerce ganz speziell auf E-Commerce-Ansprüche hin optimiert, sodass es nicht nur eine ideale Leistung zu sein scheint, sondern Bestelldaten auch entsprechend effizient speichern und exportieren kann.
Dazu legt HPOS die Daten als einzelne Tabellen innerhalb der Datenbank ab. Bestelldaten werden also in separaten Tabellen gespeichert, was dazu führt, dass alle Datensätze auch jederzeit durchsuchbar und somit auffindbar bleiben. Auch etwas, was zuvor eher schwierig erschien und oft ein Problem in Verbindung mit WooCommerce war. Statt einer gigantischen Datenbank gibt es mit HPOS also viele sinnvoll angelegte Tabellen. Die sind dadurch verständlicher, können direkter angesprochen und damit auch schneller abgefragt werden.
Hintergrund der gesamten Entwicklung war der Wille nach einer Verbesserung der Performance, bei gleichzeitig hoher Skalierbarkeit und einer Entschlackung der vorhandenen Systeme. HPOS vereinfacht das Vorgehen nun, sorgt für mehr Skalierbarkeit und ist aufgrund seiner Struktur unvergleichlich schnell und effizient in Online-Shops einzusetzen. Das ist wichtig, da speziell E-Commerce-Systeme bekanntlich Besonderheiten im Hinblick auf Performance und Caching aufweisen, die sich nicht einfach wie bei klassischen Websites lösen lassen.
HPOS hingegen löst die meisten dieser Probleme im Handumdrehen und erzeugt damit eine unglaubliche Effizienz. Kurz gesagt, handelt es sich also um eine Lösung für die optimierte Datenbankstruktur im E-Commerce. Bestelldaten werden in benutzerdefinierten Tabellen gespeichert und so abgelegt, dass WooCommerce bestmöglich darauf zugreifen kann.
Was bringt HSPO unter realen Bedingungen?
Bislang war WooCommerce immer sehr stark mit WordPress verbunden. Das CMS speicherte seinen Daten in der Post- und Postmeta Tabelle des Content Management Systems und das sorgte wiederum dafür, dass diese Daten auch nahtlos mit WordPress und den entsprechenden APIs zusammenarbeiten konnten. Doch mit HPOS ist das nun anders. Jetzt wird nämlich eine vollkommen neue Tabelle erzeugt, was zu weniger Vermischung bestehender Daten sorgt und somit eine bessere Zuordnung garantieren soll.
Unter realen Bedingungen ist das allerdings nicht nur ein Vorteil, da insbesondere Plugin-Entwickler erst einmal auf die Anpassungen reagieren und ihre Erweiterungen entsprechend umstellen müssen. WooCommerce gibt dabei an, dass sich auch die Datenstruktur verändert hat. Zwar möchte man allgemein abwärtskompatibel bleiben, alle großen Plugins sollten aber zeitnah auf HSPO aktualisiert werden, um von den neuen Effekten entsprechend stark profitieren zu können.
Diese betreffen in erster Linie die reine Performance. In Benchmarks konnte das Team immer wieder massive Verbesserungen protokollieren. Speziell im E-Commerce, wo viele Besucher, Aufrufe und Bestellungen, Anfragen sowie Sonderkonfigurationen gerne mal für einen trägen Shop sorgen, spielt die Optimierung der Leistung jedoch eine entscheidende Rolle. Wer also nicht gerade abhängig von veralteten Plugins ist, sollte HSPO unbedingt aktivieren, um von dem Geschwindigkeitsvorteil besonders stark profitieren zu können.
Wie wird HSPO in WooCommerce aktiviert?
Aktuell ist HSPO noch ein sogenanntes Opt-in Feature. Also eine Funktion, die aktiv durch einen Klick aktiviert und somit freigeschaltet werden muss. Da sich die Tabellen und die Datenstruktur verändern, kann es zu Problemen mit veralteten Plugins kommen. Wie erwähnt werden alle Entwickler aber dazu bewogen, ihre Erweiterungen entsprechend anzupassen und es ist davon auszugehen, dass genau das auch zeitnah passieren wird. Zu groß sind die Vorteile von HSPO.
Auf der anderen Seite wird HSPO ab August ohnehin der neue Standard in WooCommerce werden. Ab diesem Zeitpunkt ist HSPO demnach auch kein Opt-in Feature mehr, sondern standardmäßig aktiviert. Allerdings ist das natürlich nur bei komplett neu eingerichteten Online-Shops der Fall. Wer WooCommerce ab August installiert, bekommt demnach auch sofort HSPO freigeschaltet. Bei bestehenden Shops ist das dementsprechend anders, da hier auf eine möglichst hohe Kompatibilität geachtet werden muss.
Aktiviert wird die Funktion über »WooCommerce – Settings – Advanced – Features«. Hier findet ihr unter »Experimental Features« eine Option für High-Performance order storage (COT). Setzt den Haken, dann erscheint eine weitere Option mit dem Namen »Custom Data Stores«. Dort müssen die Tabellen zunächst erstellt werden, woraufhin sich wieder neue Optionen freischalten.
Hier habt ihr nun ein paar Auswahlmöglichkeiten dazu. Unter anderem eine Synchronisation, um Plugins, die auf die klassischen WordPress-Tabellen zugreifen, weiterhin lauffähig zu halten. Der Support dafür ist aber nur vorläufig gegeben und wird in Zukunft dann vollständig eingestellt. Erweiterungen müssen also aktualisiert werden oder funktionieren nach einer gewissen Zeit nicht mehr zuverlässig.
Mein Fazit zu HSPO in WooCommerce
Meine eigene Meinung zu HSPO ist positiv. Der Gewinn im Hinblick auf die Performance ist zum Teil gigantisch. Wir reden hier tatsächlich von Sekunden, die mit der neuen Technik zu Millisekunden werden. Außerdem schrumpfen die WordPress-Tabellen, und die Auslagerung vereinfacht die Verwaltung und Handhabung enorm. WooCommerce und WordPress trennen sich damit auch ein wenig mehr, wovon beide stark profitieren und ihre Leistung demnach auch verbessern können.
Ob das Feature jetzt schon aktiviert werden sollte, ist hingegen eine andere Frage. Im Grunde besteht kein Druck und auch wenn es derzeit stabil funktioniert, birgt es natürlich die Gefahr, dass bestimmte Plugins Probleme bereiten oder nicht mehr wie gewünscht funktionieren. Hier kommt es ganz darauf an, wie viele unterschiedliche Erweiterungen ihr im Einsatz habt und wie abhängig euer WooCommerce Shop am Ende von diesen Drittanwendungen ist. Davon abgesehen spricht aber nichts gegen eine frühzeitige Aktivierung.
Für mich als WordPress-Experte ist HSPO hochgradig interessant. Wieder einmal verändert sich eine vermeintliche Kleinigkeit, die gigantische Auswirkungen nach sich zieht. Eine Funktion, die vieles verändert und WooCommerce weiter von WordPress entkoppelt. Etwas, was in gewisser Weise notwendig ist, damit sich das Shop-System in Zukunft auch eigenständig etablieren kann.
Falls ihr noch Fragen oder konkrete Probleme mit WooCommerce und HSPO habt, dürft ihr mich gerne unverbindlich kontaktieren. Vielleicht auch nur, um zu prüfen, ob der Umstieg bei eurem Online-Shop gelingen wird und wann der richtige Zeitpunkt zum Einschalten der Funktion gekommen ist. Gerne unterstütze ich euch dabei, noch offene Fragen zu klären oder die technischen Voraussetzungen für HSPO in WooCommerce zu schaffen.
2 Kommentare
Marco
MEGA!!! Danke. Ich verzweifel hier gerade und wollte mich irgendwo informieren hab aber nichts auf deutsch gefunden. Vielen vielen Dank.
Maria
Danke dir, verfolge deinen Blog schon länger und finde es gut, dass du immer wieder auch über neue Features und Dinge informierst die so kommen. Ich selbst schaffe es nicht informiert zu bleiben, das ist unmöglich. Danke also dafür. Aber auch für die vielen Tipps, die du beschreibst obwohl sie dir als dienstleister ja eigentlich schaden sollten.