
Wer selbstständig ist und somit ein Unternehmen führt, benötigt zwingend auch eine Rechnungs- und Buchhaltungssoftware. Davon gibt es inzwischen unglaublich viele, doch die meisten davon sind, wenn ihr mich fragt, nicht sonderlich intuitiv oder gar praktisch gestaltet. Dabei ist es gerade die Handhabung, die ein gelungenes Interface Design mit sich bringt, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass mir die Bedienung der mitunter recht komplexen Software entsprechend leicht fällt, vielleicht sogar Freude bereitet. Nervige »Papierarbeit« wird somit zur schnell erledigten Nebensache.
Ein weiteres, noch viel größeres Problem, betrifft die verschiedenen Länder. Die meisten dieser Tools stammen aus den USA. Innerhalb von Europa gibt es viele Anbieter aus Deutschland, doch die Bereiche Österreich und Schweiz decken davon nur sehr wenige ab. Einige weisen explizit darauf hin, dass sie es nicht tun. Andere erwähnen es gar nicht erst groß. Viele der deutschen Tools behaupten außerdem, dass sie sich auch für Österreich und die Schweiz eignen, doch wer genauer hinsieht, der erkennt, dass das absolut nicht oder zumindest nur sehr bedingt der Fall ist.
Genau das war bei mir nun der Grund, warum ein Wechsel notwendig wurde. Denn das Rechnungs- und Buchhaltungs-Tool meiner Wahl (SevDesk siehe auch https://www.alxndr-w.de/software/sevdesk-warum-ich-kunde-bin-und-es-jetzt-bereue-start-einer-artikelreihe/), welches ich seit Längerem verwendet habe, zeigte immer größere Schwächen, wenn es um die Besonderheiten in Österreich ging. Da mir das mitunter viel Arbeit oder sogar Schwierigkeiten bereitete, musste zwangsläufig etwas Neues her. Ein Tool für Österreich, welches alle Anforderungen vollumfänglich erfüllt.
Im Zuge all dieser Überlegungen und Änderungen habe ich Informer kennen und lieben gelernt. Eine ganz wunderbare Buchhaltungssoftware für Unternehmer aus Österreich. Was Informer alles kann und was nicht, ob es eine Empfehlung ist und inwiefern ich Informer anderen Selbstständigen in Österreich ans Herz legen würde, möchte ich in diesem Beitrag klären.

Features von Informer im Detail erklärt
Wer auf die Feature-Liste von Informer blickt, erlebt zunächst einmal keine großen Überraschungen. Der Funktionsumfang ähnelt nicht nur dem, was von anderen Rechnungs- und Buchhaltungs-Tools bereits allseits bekannt ist, sondern bietet auch nicht vielmehr darüber hinaus. Klar, die eine oder andere Funktion fehlt immer irgendwo, während eines der anderen Tools sie dann doch wieder anbietet, doch das kann dafür andere Sachen nicht so gut.
Es ist oft ein Entweder-oder. Daran habe ich mich längst gewöhnt. Es geht nicht um Feature-Wahnsinn, sondern um gut umgesetzte essenzielle Funktionen, die immer wieder benötigt werden. Genau da punktet die Buchhaltungssoftware Informer.
Hier die grundlegenden Features.
Umsatzsteuervoranmeldung
Auch mit Informer könnt ihr eure Umsatzsteuervoranmeldungen direkt an das Finanzamt senden und Zahlungen dazu in wenigen Minuten erledigen. Das ist eines der wichtigsten Features, da diese Aufgaben verhältnismäßig oft anfallen. Ich hab das letzte Jahr meine Buchhaltung in einer Excel Tabelle und mit Informer gemacht.. und siehe da, die Umsatzsteuer Voranmeldung stimmt zu 100%. Das hatte ich bei anderer Software noch nie.
Rechnungswesen
In Informer werden Rechnungen nicht nur geschrieben, sondern lassen sich auch mit wenigen Klicks an den jeweiligen Kunden senden. Schnell und einfach, ohne benötigtes Zusatzwissen und in nur wenigen Sekunden. Damit sind alle Aufgaben in nur einem Tool vereint. Auch die Verknüpfung mit meiner Bank erspart mir das Abgleichen ob eine Rechnung bezahlt wurde oder nicht.
Großer Pluspunkt: Wiederkehrende Rechnungen automatisiert versenden. Das nutze ich bei all meinen Wartungsverträgen.
Angebotserstellung
Wer des Öfteren mal Angebote für Kunden verfasst, wird mit Informer ebenfalls goldrichtig liegen. Das Tool macht die Angebotserstellung angenehm unkompliziert und erleichtert die Aufstellung der unterschiedlichen Posten enorm. Ich nutze aber zum Angebote schreiben ein anderes Tool: https://getgrip.de/
Zeiterfassung
Gleiches gilt ebenso für die Zeiterfassung. Ihr rechnet eure Arbeit pro Stunde ab und benötigt diesbezüglich eine möglichst akkurate Zeiterfassung. Informer hat diese bereits von Haus aus mit an Bord und übernimmt sie nebenbei für euch.
Belegerfassung
Für die Belegerfassung bietet Informer eine schnelle Handhabe, um diese digital erfassen und sofort online zur Verfügung stellen zu können. Das nutze ich sehr oft wenn ich zb. Software oder Bürobedarf bestelle. Damit kann ich direkt meine Ausgaben importieren. Auch wichtig um zu sehen, für was man eigentlich sein Geld ausgibt 😉
Automatisierte Buchhaltung
Dank Robotic Accounting werden wiederkehrende Buchhaltungsaufgaben via Infomer so weit es geht automatisiert. Das spart euch nicht nur eine große Menge an Zeit, sondern reduziert auch menschliche Fehler in den Vorgängen um ein Vielfaches.
Mahnwesen
Ein Kunde zahlt nicht pünktlich oder ist in Verzug? Informer automatisiert das Mahnwesen und macht es euch somit kinderleicht, entsprechende Mahnfristen einzuleiten und Mahnungen zu versenden, um Zahlungsausfälle von Anfang an zu minimieren.
App
Die Informer App ermöglicht es euch jederzeit von unterwegs aus auf die gesamte Buchhaltung zuzugreifen, Belege zu scannen oder Rechnungen zu erstellen und direkt zu versenden. Alles mobil vom Smartphone aus.
Mit seinem Funktionsumfang richtet sich Informer ganz direkt an Einzelunternehmer, kleine und mittlere Unternehmen, GmbHs jeder Größe, Vereine sowie NPOs und ist vollends für Österreich geeignet, nein sogar dafür optimiert worden. Letzteres ist und bleibt bei vielen anderen derartigen Tools ein großes Problem, was ich nicht oft genug erwähnen kann.
Support
Mich hat selbst wirklich überrascht, dass der Support direkt in Wien sitzt. Einfach per Chat anschreiben und der super nette Support (Isabella Top!) hilft sofort weiter. Support ist das wichtigste bei so einem Tool, da haben alle Mitbewerber kläglich versagt (wink an SevDesk.. keine Antworten sind auch Antworten im Forum).
Vor- und Nachteile von Informer auf einen Blick
Was ganz klar auf der Hand liegt, ist, dass durch eine Software wie Informer viele Buchhaltungsprozesse automatisiert werden können. Was vorher also händisch abgewickelt werden musste und dadurch einfach eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat, erledigt sich nun auf gewisse Weise wie von selbst. Außerdem ist das Design von Informer selbsterklärend, wie ich finde, weshalb es mir hier deutlich leichter fällt, Rechnungen zu schreiben oder Angebote zu erstellen, als bei der Konkurrenz. Mir gefällt das alles wirklich gut, es erscheint mir sehr aufgeräumt und ich finde jederzeit genau das, was ich gerade gesucht habe, ohne viel herumklicken zu müssen. Das kann nicht jede Software!
Weil zudem alles bei Informer in die Cloud verlagert wird, greife ich auch per App jederzeit auf die gesamte Buchhaltung zu. Unterwegs eine Rechnung zu erstellen ist daher ebenso wenig ein Problem, wie kurz mal mobil etwas nachzusehen. Das funktioniert zuverlässig, hauptsächlich auf Basis der zuvor bereits erwähnten klaren Übersicht der Software selbst. Alles ist dort, wo ich es erwarte, und besitzt daher eine gewisse Konsistenz.
Wie im vorherigen Absatz bereits erläutert, eignet sich Informer für nahezu jede Unternehmensart und Unternehmensform. Es gibt eigentlich nichts, was nicht geht. Vor allem sind die Funktionen, die zwingend benötigt werden, aber allesamt vorhanden. Ihr braucht euch hier einfach keine Sorgen zu machen, dass ein Kernfeature fehlt. Informer hat sie alle bereits integriert.
Als Nachteil würde ich die derzeit noch minimalen Integrationen bezeichnen. Wer dachte, er verbindet hier alles mit der eigenen Bank, integriert Steuerlösungen und mehr, nutzt lieber ein anderes Tool. Informer kann das zwar alles, integriert aber vergleichsweise wenig Drittanbieter bzw. tatsächlich nur eine Handvoll. Da würde deutlich mehr gehen.
Der große und größte Vorteil überwiegt dann aber alles. Denn Informer ist gemacht für Österreich. Also auch für eine GmbH in Österreich. Das ist, wie schon erwähnt, vielfach leider nicht der Fall und war der Hauptgrund für meinen Wechsel der Buchhaltungssoftware.
Vorteile:
- Für Österreich optimiert, und das ist nicht nur ein Marketingspruch
- Automatischer Bankabgleich
- Wiederkehrende Rechnungen
- Automatisiertes Mahnwesen
- Automatische Buchung
- Tolle Statistiken (zb. Prognose wiederkehrender Rechnungen)
Nachteile (noch):
- Teilweise grobe Übersetzungsfehler (Niederländisch)
- Bankabgleich nicht manuell anwerfbar (gleicht das Bankkonto 3x am Tag automatisch ab)
- Keine Roadmap, “Ideen Board” oder Änderungsprotokoll oder dergleichen
- ein paar “Quality of Life” Features fehlen meiner Meinung nach noch
- Buchungsroboter teils kompliziert
Tarife und Preise von Informer
Aktuell gibt es Infomer umsonst. Wie viele andere Buchhaltungs-Tools auch bietet Informer zum Jahreswechsel nämlich gerade ein komplett kostenloses Jahr an. Wer also wechseln möchte, sollte das möglichst sofort tun. Egal, welchen Tarif ihr dann wählt, das erste Jahr ist und bleibt gratis und eignet sich somit wunderbar für einen Umstieg oder einen vorsichtigen Test von Informer.
Doch auch abseits dieser Aktion sind die Preise human, wie ich finde. Der Starter-Tarif ist dauerhaft kostenlos, Solo schlägt mit gerade einmal 15 Euro im Monat zur Buche, Pro mit 23 Euro und Business und Business Plus mit 34 bzw. 45 Euro im Monat. Alles nicht sonderlich teuer, auch nicht im Vergleich mit ähnlichen Tools am Markt. Da gibt es tatsächlich wenig zu beklagen.
Auch deshalb, weil die Tarife mehr als fair gestaffelt sind. Durch die fünf Tarifstufen kauft ihr also nichts, was ihr nicht benötigt, sondern bucht eben immer auch nur das, was zu eurem Unternehmen passt. Wobei das Meiste in allen Accounts angeboten wird. Es geht also eher um die Unternehmensgröße oder darum, dass ihr mehr als nur ein Unternehmen eintragen möchtet. Aber schaut euch das am besten einfach selbst an, die Website schlüsselt das recht genau auf. Versteckte Kosten oder ähnliches sucht ihr hier jedenfalls vergebens.
Was mir an Informer besonders gut gefällt
Ich bin vornehmlich gewechselt, weil ich eine Buchhaltungssoftware für Österreich benötigte. Was meine alte Buchhaltungssoftware zwar versprach, dann aber nicht lieferte, wird mir bei Informer jetzt geboten. Geblieben bin ich dann, weil mir die Aufmachung und Verwaltung des Tools ganz wunderbar gefiel. Selten war Buchhaltung derart einfach zu verstehen, übersichtlich dargestellt und problemlos zu handhaben, wie es hier der Fall ist. Das kenne ich von anderen Anbietern bisher eben nicht so, denn dort war vieles verschachtelt oder unnötig kompliziert dargestellt. Informer überraschte mich dahingehend geradezu und begeisterte mich dann auch recht schnell.
Für österreichische Unternehmer ist Informer daher eine gute Wahl und logische Konsequenz, wenn bisherige Tools oft an den speziellen Regelungen unseres Landes scheiterten oder sich einer entsprechenden Anpassung verweigerten. Viele haben die Anpassungen in den vergangenen Jahren zudem versprochen, doch gekommen ist dann auch wieder nichts. Die Einhaltung lokaler Gesetze ist allerdings notwendig, denn im Detail unterscheidet sich dann eben doch vieles, was später zu viel Ärger führen kann, wenn es nicht von Anfang an beachtet wird. Für mich war der Wechsel somit genau das Richtige. Klar, es fehlen noch ein oder zwei Features, aber ich denke das diese demnächst nachgereicht werden.
Wer nun also eine Buchhaltungssoftware für den österreichischen Markt sucht, dem sei Informer wärmstens empfohlen. Aus purer Überzeugung versteht sich, denn auch ich bin inzwischen schon seit einiger Zeit zufriedener Kunde.