8 Tipps, mit denen ihr schnell und einfach die Performance eures WordPress Blogs verbessern könnt

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie andere eure WordPress Website nutzen und erleben? Das ist enorm wichtig, beispielsweise im Hinblick auf die Barrierefreiheit, aber auch in Bezug auf die allgemeine Performance. Denn es ist zwar schön und gut, dass ihr in eurem Büro Highspeed-Internet habt, doch die meisten Menschen können davon nach wie vor nur träumen. Sie erleben eure Website also nicht so, wie ihr mit eurem Highspeed-Anschluss.

Daher ist es überaus ratsam, die eigene Website immer auch aus einem anderen Blickwinkel heraus und mit unterschiedlicher Technik zu betrachten. Ich nenne das immer scherzhaft den »Muttertest«. Was würde die eigene Mutter sehen, wenn sie mit ihrem 10 Jahre alten Computer oder dem bereits in die Jahre gekommenen Smartphone eure Website besucht? Käme sie sofort zurecht, würde alles finden und wie ist es mit den Ladezeiten, wenn nicht die modernsten Technologien unterstützt werden und die schnellsten Datentarife bereitstehen?

In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch unterhaltsam durch ein paar Tipps und Tricks führen, die die Performance eurer WordPress Website schnell und einfach verbessern können. Dabei möchte ich mich auf das beschränken, was jeder relativ einfach umsetzen kann. Klar, minimales Wissen sollte immer vorhanden sein, doch mehr als ein paar WordPress Grundlagen benötigt ihr für die Umsetzung der hier zu findenden Tipps eigentlich nicht. Also weiterlesen und am besten direkt ausprobieren.

Performance-Tipps für jedermann

Bevor wir jetzt starten, schaut euch kurz den Ist-Zustand eurer WordPress Website an. Das geht ganz einfach, indem ihr diese Website aufruft und dort dann den Test startet. Hier werden euch die wichtigsten Daten zur Ladezeit (Time to First Byte, First Contentful Paint oder auch Page Weight) angezeigt. Lasst die Seite am besten gleich offen oder erstellt einen Screenshot, damit ihr später die Werte vor und nach der Optimierung miteinander vergleichen könnt.

Anschließend geht es an die Performance-Optimierungen, die mit wenigen Klicks erledigt sind oder nur die Installation eines weiteren Plugins erfordern. Wichtig ist, dass ich hier wirklich versuche, nur schnell umsetzbare Tricks zu präsentieren. Also nichts, was besonderes Fachwissen erfordern würde. Habt also keine Angst davor, die Empfehlungen direkt umzusetzen. Wer sich dennoch scheut, darf mich gerne kontaktieren und um Hilfe fragen.

1. Ladezeiten von Bildern verbessern

Bilder sind in WordPress immer so eine Sache. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Einbindung von Grafiken zu optimieren. Da wäre das verzögerte Laden via Lazy Load (Bilder werden nur dann geladen, wenn sie im sichtbaren Bereich erscheinen) oder das Optimieren mit Plugins wie Optimus. Besonders hilfreich und oft vergessen, sind jedoch die eigentlichen Abmessungen von Bildern. Meist ist der sichtbare Bereich nur um die 500 bis 1000 Pixel breit, das Bild wird aber häufig in noch höheren Auflösungen hochgeladen.

Reduziert bereits vorab die Maße. Verkleinerte Bilder können dann abermals mittels Plugin beim Upload optimiert werden und sind somit auch entsprechend schnell geladen. Wenn ihr anschließend noch modernste Formate wie AVIF oder WebP verwendet, sind die Bilder am Ende keine besondere Belastung mehr, was die Ladezeiten eurer WordPress Website angeht. Mehr zum Thema Bilder optimieren gibt es hier im Artikel. Schaut dort unbedingt einmal rein, denn die Bildoptimierung ist wesentlich für die Ladezeiten verantwortlich, da fast jede Seite über entsprechende Bilder verfügt. Außerdem kann fast jeder WordPress Blog noch etwas verbessern.

2. Den sofort sichtbaren Bereich optimieren

Wo wir gerade bei Bildern sind. Alles, was im sofort sichtbaren Bereich erscheint, muss zunächst einmal geladen werden. Wenn ihr ganz oben also ein YouTube-Video und ein großes Bild hinzufügt, sieht das zwar schick aus, erhöht aber bei jedem Aufruf auch die Ladezeiten. Oft ist es daher wesentlich sinnvoller und geschickter, solche Medien etwas weiter unten zu platzieren. Dann greift das Lazy Loading.

Wer also nur klickt, lädt erst einmal keine Bilder und Videos. Die werden erst beim Scrollen sichtbar und dann entsprechend nachgeladen. Dabei kommt es natürlich immer auf das Design eurer Seite an. Meist sind solche Optimierungen  aber ein effektiver Tipp, der auch den Traffic allgemein reduziert und somit den Server oder Webspace entlastet. Das wiederum kommt dann der Gesamtleistung zugute.

3. Webfonts reduzieren oder ganz entfernen

Webfonts sind für viele Blogger eine echte Verlockung. Eine für den Header, eine besonders fette für die Überschriften und dann noch eine ganz andere für den normalen Fließtext. Das sieht am Ende auch tatsächlich alles schön aus, erfordert aber, dass die Schriftarten auch entsprechend geladen werden. Und das wiederum bedeutet, dass Daten übertragen werden müssen. Je weniger jedoch geladen werden muss, desto schneller wird die eigene WordPress Website.

Meine Empfehlung ist daher, maximal eine (!) Webfont zu integrieren. Besser noch ist, ihr setzt auf sogenannte System Fonts. Also Schriftarten, die in jedem System verfügbar sind. Eine Liste der Schriftarten findet ihr hier. Damit könnt ihr ebenfalls schicke Schriften integrieren, müsst aber keine Webfonts nachladen. Alternativ gibt es noch Font Subsetting, also das Entfernen von überflüssigen Zeichen aus einer Schriftart bzw. der entsprechenden Datei. Bei Font Squirrel geht so etwas im Generator.

Wer gar nicht auf Webfonts verzichten möchte, sollte sie zumindest so optimiert wie nur irgendwie möglich selbst hosten. Das erfordert nicht viel Extraarbeit und ist am Ende wesentlich schneller als vorgefertigte Services zu verwenden.

4. Ein effektives Caching Plugin nutzen

WordPress ist ein umfangreiches Content Management System, welches sich für eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungszwecken eignet. Was praktisch ist, stellt zugleich ein Problem dar. Denn auch wenn ihr die Möglichkeiten von WordPress nicht voll ausnutzt, so benötigt ihr dennoch die Ressourcen dafür. WordPress ist sehr Hardware hungrig und das wird mitunter zum Problem. Deshalb gilt effektives Caching als unabdingbar.

Dabei gilt jedoch, dass das Caching Plugin zur eigenen WordPress Website passen sollte. Regelmäßig werden Caching Plugins eingesetzt, die zu viel des Guten sind. Diese haben dann Unmengen an Code, Ausnahmen deklariert und alle möglichen Features mit integriert, die kleine Websites gar nicht benötigen. Eine komplexe Cache Engine zieht aber wiederum mehr Ressourcen vom Server und ist zugleich für Laien schwierig zu konfigurieren. Das wird dann mitunter zum Problem. Wer also keine große Cache Engine benötigt, sollte auch keine einsetzen. Ganz einfach.

Wer es simpel möchte, kann Cache Enabler verwenden. Wer es komplex und trotzdem noch einfach sucht, greift hingegen zum kostenpflichtigen Caching Plugin WP Rocket.

5. Schlankes WordPress Theme einsetzen

Bei der Auswahl eines geeigneten WordPress Themes, begehen die meisten Menschen einen großen Fehler. Sie achten ausschließlich auf die Optik, nicht aber auf den technischen Unterbau. Vermutlich auch, weil letzteres ein wenig technisches Grundwissen voraussetzt. Ein Laie wird nur schwer die technische Basis eines WordPress Themes bewerten können.

Achtet jedoch darauf, dass ein Theme bereits in der Live-Vorschau eine gute Performance zeigt. Auch sollte es nicht zu sehr mit allerlei Features werben, sondern vielmehr mit einem runden Gesamteindruck überzeugen. WordPress Themes, die Unmengen an Features implementieren und damit prahlen, alles zu können, können größtenteils nichts davon so richtig. Versucht also zumindest, nicht auf den typischen Feature-Blender hereinzufallen und sucht lieber ein schlichtes Theme aus, welches dafür besonders stabil läuft und vielleicht bereits seit vielen Jahren kontinuierlich gepflegt wird.

6. Unnötige Plugins entfernen

In WordPress ist es leicht, Ballast zu sammeln. Da sind die automatischen Sicherungen, die die Datenbank zumüllen, oder auch Plugins, die miserabel programmiert wurden. All das kann unnötig Ressourcen verschwenden oder sogar die Performance massiv beeinträchtigen. Es gibt WordPress Plugins, die bei einigen  WordPress Hostern sogar verboten wurden, und zwar genau deshalb, weil sie so sehr die Server-Ressourcen an sich binden.

Das alles mag auf einem starken System kein Problem sein, auf Shared Hostings, wie bei WordPress häufig der Fall, killt es aber die Gesamtleistung des jeweiligen Blogs. Auch ganz allgemein gilt, dass nicht oder nur selten benötigte Plugins in WordPress lieber vollständig entfernt werden sollten, anstatt sie dauerhaft aktiv zu lassen. Was ihr nicht benötigt, solltet ihr daher unbedingt restlos entfernen.

7. Content-Reduktion für mehr Performance

Auch die wichtigsten Seiten, also Startseite und Landing Pages sollten nie überladen daherkommen. Reduziert die Elemente, wie Bilder sowie Videos, und setzt sie stattdessen gezielter ein. Statt Medien inflationär zu nutzen, ergibt es fast immer Sinn, sie nur an bestimmten Stellen zu platzieren. Und zwar genau dort, wo sie nicht direkt geladen werden müssen und im Kontext der Inhalte Sinn ergeben.

Ein Video direkt ganz oben auf der Seite oder im Hintergrund kann also schön aussehen, sorgt mitunter aber für starke Verzögerungen im Ladevorgang. Lange Ladezeiten hingegen mindern die Conversion-Rate. Mehr Sinn ergibt es daher, den ersten Aufruf zu beschleunigen und das Video etwas weiter unten als Lazy Load, also nachladendes Element zu integrieren.

Das gilt auch allgemein für den Content. Bilder, Videos und alle Medien, die länger laden müssen, sollten nicht sofort im sichtbaren Bereich erscheinen. Stattdessen können sie nach dem Betreten der Website und dem ersten Scrollen nachgeladen werden. Das erhöht die Verweildauer und sorgt dafür, dass von Anfang an weniger Nutzer abspringen. Content-Reduktion für mehr Performance.

8. Datenbank bereinigen und optimieren

Auf der technischen Seite ist es ratsam, die WordPress-Datenbank regelmäßig zu warten und verwaiste Einträge somit direkt zu löschen. Wie das genau funktioniert und nahezu automatisch ablaufen kann, hatte ich schon einmal in einem Artikel beschrieben. Schaut dort gerne noch einmal rein, um die Tipps direkt umzusetzen.

An dieser Stelle nur der Hinweis, dass eine Datenbank-Optimierung wenig kompliziert ist, im Grunde von selbst abläuft und allgemein nicht unterschätzt werden sollte. Gerade wenn ihr zu denjenigen gehört, die gerne und viele Plugins und Themes ausprobieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese eine Menge Ballast hinterlassen haben.

Viel Spaß beim weiteren Optimieren

WordPress zu optimieren heißt hauptsächlich etwas zu reduzieren. Speziell Anfänger neigen dazu, jedes Theme einmal zu aktivieren und auszuprobieren und jedes Plugin, was irgendwie nützlich erscheint, testen zu wollen. Das ist auch okay, sollte aber in einer Testumgebung stattfinden. Es ist selten ratsam, solche Dinge im Live-Betrieb zu vollführen, unter anderem eben deshalb, weil meist Reste davon übrig bleiben, die dann nur händisch entfernt werden können.

Um sich das zu ersparen, ergibt es Sinn, vorsichtiger mit solchen Spielereien zu sein. Hinterfragt Plugins und Features zunächst, bevor ihr sie blauäugig einsetzt. Performance ist ein heikles Gut im Internet und ist innerhalb der WordPress-Datenbank erst einmal Ballast angehäuft, ist es gar nicht mehr so einfach, diesen wieder loszuwerden.

Die acht hilfreichen Tipps und Tricks von oben helfen jedoch schon einmal dabei, einfache Schritte zur Optimierung des eigenen WordPress Blogs erfolgreich abzuschließen. Vielleicht folgt in Zukunft noch einmal ein Beitrag mit etwas ausführlicheren Maßnahmen, die etwas mehr Fachwissen erfordern. Lasst mich gerne wissen, ob ihr Interesse daran hättet. Jetzt aber erst einmal viel Spaß beim Optimieren eures Blogs.

Bild eines Logos von Discord

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