WordPress ist mittlerweile ein sehr umfangreiches Content Management System geworden, manche meinen sogar, es wäre inzwischen ein wenig zu groß. Denn Größe und Umfang sind nicht immer nur von Vorteil, im Gegenteil sogar, desto mehr Features ein System letztendlich in sich trägt, desto langsamer wird es in der Regel auch und desto größer fallen die Ladezeiten für Besucher aus.
Dieser natürliche Prozess lässt sich kaum vermeiden, da immer neue Features eben in Vorhandenes integriert werden wollen, was zu weiteren Abzweigungen und Umwegen führt. Bei WordPress sind es oft auch die sehr umfangreichen Themes und Plugins, die eine Website regelrecht lahmlegen und die Ladezeit dann negativ beeinflussen.
Mit diesem Guide möchte ich euch dabei helfen, eure WordPress Website massiv zu beschleunigen.
Genau genommen geht es hier um allerlei Tipps und Tricks, mit denen ihr eure WordPress Website wieder flott bekommt. Gleichzeitig konzentriere ich mich auf Performance-Optimierungen für den Elementor Page Builder, den viele meiner Kunden äußerst erfolgreich einsetzen.
Zeit die ganze Sache ein wenig zu beschleunigen, Zeit für mehr Speed zu sorgen.
Schnelles WordPress Hosting
Ein großes Problem von WordPress ist, dass es viele Ressourcen benötigt, um überhaupt ein Ergebnis zu liefern. Unter anderem wird beispielsweise PHP in Gang gesetzt, die Inhalte stammen aus einer MySQL-Datenbank und so weiter. Letztere ist bei vielen Hostern gerne mal ein Flaschenhals, sorgt also dafür, dass sich der gesamte Seitenaufbau verlangsamt. Dann kommt es im schlimmsten Fall sogar zu Fehlern, was meist dann passiert, wenn statt 100 Besucher, auf einmal 1.000 gleichzeitig auf die Website zugreifen wollen.
Um solche Flaschenhälse und Schwachstellen zu vermeiden, empfiehlt es sich von Anfang an dafür zu sorgen, dass diese gar nicht erst vorhanden sind. Billiges Website Hosting braucht heute außerdem niemand mehr, denn selbst die kleinsten Hosting-Pakete sind nicht mehr so teuer wie früher, verursachen also auch keine allzu großen Kosten. Außerdem ist ein Umzug später in der Regel nur mit sehr viel Aufwand, Mühe und oft jede Menge Stress möglich, weshalb mein Rat diesbezüglich folgender ist:
Lieber von Anfang an auf ein starkes Hosting setzen, was dann auch ein paar Euro mehr kostet, als hinterher umziehen zu müssen und dann vor großen Problemen zu stehen.
Deutsche WordPress Hoster gibt es dabei allerdings nur sehr wenige, die meisten bieten mehr oder weniger »Fake-Pakete« an, also normale Hosting-Pakete, die gar nicht speziell auf WordPress abgestimmt sind, sondern lediglich die automatische Installation etc. beinhalten. Eine Empfehlung meinerseits wäre hier:
Neuer Hoster der sich speziell auf WordPress Hosting spezialisiert hat.
Superschnelles Hosting, sehr viele Sicherheits-Features, komfortable WordPress Verwaltung und mehr als Faire Preise. Deutscher Standort!
Super Hoster aus Deutschland für kleines Geld. “All-Inkl Privat Plus” Paket bietet alles um mit seiner eigenen Webseite loszulegen.
ebenfalls aus Deutschland, Premium Anbieter der keine Wünsche offen lässt
Auch ein Premium Anbieter der sich auf WordPress spezialisiert hat. Super schnell und für WooCommerce ideal
Minimalistisches WordPress Theme
Hilfreich für die allgemeine Performance von WordPress ist es auch, keine überladenen Themes zu verwenden. Oft bieten Themes eine Menge Features an, manchmal wäre es allerdings besser, auf genau diese zu verzichten oder sie als eigenständiges Plugin zu integrieren, statt sie mit dem Theme zu verzahnen. Hier greifen vor allem Anfänger gerne zu den Blendern der Branche, weil sie eben gut aussehen und viele Feature-Versprechen geben.
Richtiger und wichtiger ist es da, ein möglichst minimalistisches WordPress Theme zu verwenden.
18 kostenlose Minimal WordPress Themes bekommt ihr bei DKeu (etwas nach unten scrollen).
Themes für Elementor
Für “Elementor Pro” User kann ich euch natürlich das “Hello Theme” direkt von Elementor empfehlen. Das bietet allerdings nicht viele Einstellmöglichkeiten, also ist dieses Theme nur für die “Elementor Pro” User interessant.
Wer etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten sucht, wählt das “Generate Press Theme“. Ein super schnelles Theme von einem super Hilfsbereiten Entwickler der weiß was er tut.
Wer das volle Programm möchte, mit vielen Einstellmöglichkieten und nicht auf Speed verzichten will, wählt das “Astra Theme“.
Doch egal für welches WordPress Theme ihr euch auch entscheidet, denkt immer daran, euch nicht von Feature-Versprechen blenden zu lassen.
Automatische Bildoptimierung in WordPress
Wer ein Bild speichert, speichert gleichzeitig auch sämtliche Informationen über das Bild. Das sind Metadaten, die im Regelfall niemals gebraucht werden und so auch gar nicht sichtbar sind. Diese zu entfernen kann bereits einiges an Speicher einsparen. Wer dann noch die Qualität und Größe des Bildes verändert, spart noch viel mehr Speicherplatz.
Das war im Grunde schon die Erklärung für die sogenannte Lossless-Optimierung (entfernt nur unsichtbare Metadaten eines Bildes) und die Lossy-Optimierung (verringert dabei auch die Qualität des Bildes). Ganz einfach und innerhalb von WordPress, kann diese Bildoptimierung sogar automatisiert stattfinden.
Mein Lieblings-Plugin diesbezüglich ist Optimus. Optimus arbeitet sehr effizient, sauber und kommt vom CDN-Anbieter KeyCDN.
Alternativen wären Imagify, WP-Optimize oder der ShortPixel Image Optimizer.
Die Plugins sorgen dafür, dass alle Bilder direkt beim Upload entsprechend optimiert werden. In den Einstellungen wählt ihr dabei, ob mit Qualitätsverlust oder ohne, wobei der Qualitätsverlust so minimal ausfällt, dass er eh kaum sichtbar ist, dafür aber viel Speicherplatz einsparen kann. Überlegt also gut, wie wichtig eine minimal bessere Qualität für euch ist weniger Speicherplatz bedeutet hier nämlich immer, dass das Bild auf der Website auch deutlich schneller geladen werden kann, der Nutzer also nicht mehr warten muss.
Caching und Minify aktivieren
WordPress setzt bei jedem Seitenaufruf die eigentliche Website erst einmal zusammen. WordPress selbst muss also starten, Plugin-Funktionen aktivieren, die einzelnen Bestandteile des Themes erkennen und die Inhalte aus der MySQL-Datenbank laden. Bei jedem Seitenaufruf entsteht also aus vielen Einzelteilen die am Ende sichtbare Website.
Um diese Einzelschritte zu umgehen, gibt es das sogenannte Caching. Das setzt die Seite zusammen und speichert das fertige Ergebnis, was für alle sichtbar ist. Kommt dann der nächste Besucher, müssen also nicht erst alle Einzelschritte erneut ausgeführt werden, das fertige Ergebnis ist bereits vorhanden und kann somit direkt angezeigt werden.
Als Caching Plugin empfehle ich immer wieder gerne den “WP Fastest Cache” als Gratis Option.
Besonders einfach, dafür aber auch kostenpflichtig, ist WP Rocket. Das übernimmt nebenbei allerdings auch gleich noch weitere Aufgaben, wie beispielsweise Minify, Lazy Load u. v. m.
WP Rocket ist daher immer meine erste Wahl.
Minify ist ein anderes Thema, welches bei der Performance-Optimierung eine große Rolle spielt. Es bedeutet nichts anderes, als Überflüssiges (Kommentare etc.) aus dem Code zu entfernen und gleiche Dateien (CSS, JS) zusammenzuführen. Das sorgt für deutlich schnellere Ladezeiten.
Das WordPress Plugin Autoptimize sorgt dafür, dass all das ohne viel Fachwissen vonstattengeht. Aktivieren und schon übernimmt das Plugin den Rest.
Was euch im zweiten Teil der Artikelserie erwartet
Im zweiten Teil der Artikelserie möchte ich weiter in Details eintauchen. Ging es hier, im ersten Teil, noch darum, die Standards in Sachen Performance-Optimierung umzusetzen, beschäftigen wir uns im kommenden Artikel mit ein paar Tipps und Tricks, die nicht jeder kennt und die auch etwas mehr Fachwissen oder Verständnis erfordern.
Wir schauen uns unter anderem an, wie wir mittels Firewall schädliche Zugriffe blockieren können. Erstellen gemeinsam eine .htaccess, die noch mehr Performance bringt. Und deaktivieren am Ende sogar einige Funktionen von WordPress selbst. Seid gespannt!